Ganz am Ende reicht es doch nur zu einem Punkt

Es war ein hartes Stück Arbeit bei tropischen Temperaturen und bis zwei Minuten vor Ende hatten die kleinen Löwen durch einen Karger-Treffer drei Punkte. Doch dann kam noch ein Pfiff, ein Elfmeter-Treffer durch Burkhard und es gab leider nur einen Zähler.

Die ersten Minuten der neuen Saison begannen die kleinen Löwen wie immer sehr offensiv und aggressiv. Doch auch Wacker hielt gut dagegen, so dass die Zuschauer an der Grünwalder Straße trotz tropischer Temperaturen ein gutes Spiel beider Teams sahen. Tore wollten trotz einiger Chancen im ersten Abschnitt jedoch noch nicht fallen. Die besten Gelegenheiten der Löwen hatten Mvibudulu, Andermatt und Karger, für Burghausen war es zweimal Kindsvater.

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte belohnten sich die Löwen endlich für den betriebenen Aufwand und Nico Karger erzielte das 1:0. Nach etwas Verwirrung im Mittelfeld, ob es denn nun ein Foulspiel an Genkinger war oder nicht, bekam er den Ball zugespielt, ging alleine auf Eiban zu und tunnelte den eiskalt.

Die Löwen blieben überlegen, spielten weiter klug und waren nach der gelb-roten Karte gegen Rahn sogar in Überzahl. Doch ganz am Ende fiel Ex-Löwe Marcel Ebeling im Löwen-Strafraum und der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß, den mit Christoph Burkhard ein weiterer Ex-Löwe souverän zum nicht ganz unverdienten 1:1 verwandelte.

Statistik:

Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 3 Yegenoglu, 4 Weber, 6 Hürzeler, 14 Mvibudulu, 15 Taffertshofer, 20 Karger, 23 Helmbrecht, 24 Andermatt, 25 Genkinger, 27 Scheidl. Bank: 1 Fritz, 5 Kokocinski, 7 Marton, 8 Pino Tellez, 19 Aigner, 21 Bachschmid, 26 Seferings.

Aufstellung Burghausen: 1 Eiban, 4 Rech, 5 Hofstetter, 6 Knochner, 7 Kauffmann, 14 Burkhard, 15 Kindsvater, 21 Weiß, 22 Rahn, 33 Kadrijaj, 35 Moser. Bank: 16 Tetickovic, 9 Duhnke, 13 Schwarz, 10 Ebeling, 26 Mosch, 31 Schulz, 34 Wächter.

Wechsel: Kokocinski für Helmbrecht (64.), Seferings für Hürzeler (70.), Aigner für Genkinger (84.) – Duhnke für Kadrijaj (59.), Schwarz für Weiß (59.), Ebeling für Kindsvater (69.)

Platzverweis: Rahn (wiederholtes Foulspiel/71.)

Tore: 1:0 Karger (50.), 1:1 Burkhard (88./FE)

Zuschauer: 1.011 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Florian Badstübner

Vorbericht:

Seit 15. Juni bereitet sich die Löwen-Reserve auf die Saison 2015/2016 in der Regionalliga Bayern vor. Am Freitagabend, 17. Juli, 18.60 Uhr, fällt nun für die kleinen Sechzger der Startschuss. Im Grünwalder Stadion empfängt das Team von Cheftrainer Daniel Bierofka Wacker Burghausen.

Für den 36-jährigen Daniel Bierofka war die Vorbereitung „ganz in Ordnung. Wenig Verletzte, alle konnten mitmachen“, so sein Resümee. Er selbst verpasste eine Woche, um beim DFB die Junioren-Elite-Lizenz zu erwerben. Jugend-Cheftrainer Günther Gorenzel vertrat ihn während des Trainingslagers im österreichischen Obertraun.

Optimal war das trotzdem nicht, zumal er und Denis Bushuev in der Kürze der Zeit 15 neue Spieler integrieren musste, acht externe und sieben aus der eigenen U19. Dazu weilten mit Felix Weber, Richard Neudecker, Vladimir Kovac, Emanuel Taffertshofer, Nico Karger und Fejsal Mulic sechs Spieler im Trainingslager der Profis in Bad Häring, die auch für den Kader der U21 vorgesehen sind. „Ich konnte nie mit der Mannschaft spielen, die ich mir eigentlich vorgestellt habe“, beschreibt Bierofka die Situation, nimmt sie aber ohne zu jammern hin. „Ich mache mir keine Sorgen. Dafür werden andere Jungs in die Bresche springen.“

Alternativen hat Bierofka im Vergleich zum Ende der vergangenen Saison genügend. Mit Sertan Yegenoglu, Kevin Pino Tellez, Florian Pieper, Matthias Leitner, Nicholas Helmbrecht, Nico Andermatt, Lucas Genkinger und Simon Seferings wurden gleich acht Talente von anderen Klubs verpflichtet. Dazu kommen aus der eigenen A-Jugend Lirim Kelmendi, Marco Hiller, Foti Katidis, Angelo Mayer, Lukas Aigner, Felix Bachschmid und Ludwig Steinhart. Sein Problem ist eher die Integration. „Diese innerhalb eines Monats zu schaffen, ist nicht einfach“, weiß der Ex-Profi. „Es braucht seine Zeit, bis gewisse Automatismen sitzen.“ Die Testspiel-Bilanz ist eher durchwachsen: Drei Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen, die letzte in der Generalprobe gegen den baden-württembergischen Oberligisten 1. CfR Pforzheim.

„Alle haben mit der Belastung zu kämpfen, weil sie die Trainingsumfänge und -intensitäten nicht gewohnt sind“, so Bierofka über die Neuen im Team. „Entsprechend werden wir die Tage vor dem Saisonstart das Training dosieren, damit die Jungs frisch ins Spiel am Freitag gegen Burghausen gehen.“

Beide Teams kreuzten bereits in der Vorbereitung die Klingen. Dem torlosen Remis gegen das von Ex-Löwe Uwe Wolf trainierte Wacker-Team konnte Bierofka aber keine großen Erkenntnisse abgewinnen. „Sie haben tags zuvor gegen Ingolstadt gespielt, sind deswegen mit der zweiten Garnitur angetreten“, erzählt der 1860-Coach. Trotzdem weiß er um die Stärke des früheren Zweitligisten: „Sie haben eine sehr homogene Mannschaft, mit Christoph Rech, Christoph Burkhard und Daniel Hofstetter drei ehemalige Löwen in ihren Reihen.“ Besonders warnt der 1860-Trainer aber vor dem „bulligen Stürmer“ Valonis Kadrijaj. Der Kosovare wechselte von der Augsburger Reserve an die Salzach. „Wacker ist von der Aggressivität her eine sehr unangenehme Mannschaft. Das wird für uns am 1. Spieltag gleich eine heftige Bewährungsprobe.“

Vom Spielsystem wird es keine großen Veränderungen geben. „Wir verfolgen weiterhin ein 4-3-3 und versuchen, die Spielphilosophie im Verein umzusetzen“, erklärt Bierofka. Auf Teufel-komm-raus wird er daran aber nicht festhalten, je nach Gegner oder Personal auch mal Änderungen vornehmen. Was die Endplatzierung betrifft, ist der 36-Jährige nach Platz eins in der Saison 2012/2013 und zweimal Rang drei in den folgenden Jahren optimistisch: „Auch wenn viele Spieler zu den Profis aufgerückt sind und ein großer Umbruch stattgefunden hat: Ich denke, ein Platz im vorderen Tabellendrittel ist ein absolut realistisches Ziel.“