Klarer Heimsieg gegen Aschaffenburg

3.622 Fans der kleinen Löwen feierten das letzte Heimspiel und setzten im Rahmen der Aktion „X-Tausend“ ein Zeichen für den Erhalt des schönsten und traditionsreichsten Stadions der Welt. Dazu bekamen sie von der Löwen-U21 ein überlegen geführtes Spiel, das sie gegen den Absteiger aus Aschaffenburg mit 5:0 gewannen. Die Tore für die nun als heimstärkstes Team der Liga 13/14 feststehenden Löwen erzielten Jais (2), Vollmann (2) und Geipl.

Vor dem Spiel wurden Manuel Bühler, Daniel Jais, Ivan Knezevic, Kodjovi „Nono“ Koussou, Stefan Marinovic, Andreas Neumeyer, Mike Ott, Ralph Pöpperling, Christoph Rech, Phillipp Steinhart, Liridon Vocaj und Necat Aygün von den beiden Vize-Präsidenten, Erik Altmann und Heinz Schmidt, sowie durch Matthias Imhof, Organisationsleiter des Nachwuchsleistungszentrums, verabschiedet.

Die erste Chance hatten die Sechzger nach einem Eckball. Korbinian Vollmanns Flanke von rechts erreichte Christoph Rech, bei seinem Kopfball aus acht Metern rutschte ihm die Kugel über den Scheitel, sodass sie links neben dem Tor landete (9.). In der 16. Minute zielte Vollmann aus halbrechter Position mit seinem Schuss aus 16 Metern nur knapp über den Querbalken. Zwei Minuten später zappelte die Kugel im Netz. Christian Köppel hatte links im Strafraum auf Kodjovi Koussou gepasst, der flankte fast von der Grundlinie in die Mitte, Daniel Jais am ersten Pfosten war zur Stelle, köpfte aus sechs Metern per Aufsetzer die Kugel zum 1:0 links unter die Latte (18.). In der 27. Minute das 2:0 mit kräftiger Unterstützung von Ahmed Dzafic. Der Aschaffenburger passte zurück auf seinen Torwart, übersah dabei Vollmann, der dazwischen sprintete, anschließend Keeper Stefan Steigerwald ausspielte und auf den mitgelaufenen Jais quer legte. Der brauchte nur noch aus acht Metern den Ball ins leere Tor zu schieben. Nur mit vereinten Kräften konnten wenig später Johannes Gerhart und Keeper Steigerwald Vollmann blocken, der über halbrechts aufs Tor zugesteuert war und aus acht Meter geschossen hatte. Die anschließende Ecke flankte Vollmann in die Mitte, erneut war Jais zur Stelle, köpfte die Kugel aus sechs Metern ins Tor, doch Schiedsrichter Rainer Pongratz wollte ein Foul des Löwen-Stürmers gesehen haben, erkannte den Treffer nicht an (34.). Erstmals gefährlich vorm Löwen-Tor wurde es in der 40. Minute. Gerhart hatte sich rechts im Strafraum bis zur Grundlinie durchgetankte, legte zurück auf Semir Duljevic, dessen Schuss aber von Rech und Phillipp Steinhart gemeinsam geblockt wurde (40.). Eine Minute später verloren die Sechzger leichtfertig die Kugel im Spielaufbau, Salvatore Bari steuerte über halblinks auf Stefan Marinovic zu, zog von der Strafraumgrenze ab, setzte seinen Schuss aber rechts neben den Kasten (41.). Eine Minute später kam Vollmann an der Strafraumgrenze zum Abschluss, chippte aufs Tor. Alle dachten, dass er über die Querstange ginge, doch die Kugel senkte sich – abgefälscht von einem Bein eines Viktoria-Verteidigers – über den Torwart hinweg an die Unterkante der Latte, von wo sie zum 3:0 hinter die Linie sprang (42.). Mit diesem Spielstand ging’s dann auch in die Pause.
Eine von halbrechts durch Vollmann scharf vors Tor getretene Freistoßflanke boxte Steigerwald gerade noch vor den beiden Löwen-Innenverteidigern Rech und Steinhart weg (52.). In der 58. Minute fiel das 4:0. Koussou hatte sich rechts durchgesetzt, legte am Torraum zurück auf Jais, der aus sieben Metern die Kugel aber nicht voll traf, dafür war Andreas Geipl zur Stelle, nahm den Abpraller auf und vollendete aus fünf Metern (58.). Das 5:0 vergab Vollmann in der 65. Minute leichtfertig, als er eine Linksflanke von Koussou freistehend aus sieben Metern rechts am Tor vorbei köpfte. In der 70. Minute setzte sich der eingewechselte Ivan Knezevic auf der rechten Seite durch, passte aber frei vor Steigerwald uneigennützig in die Mitte, wo kein Löwen-Spieler an den Ball kam. Hier hätte er besser selbst den Abschluss gesucht. Mit einem 21-Meter-Freistoß aus zentraler Position traf Vollmann nur die Außenstande des Tores (79.). Eine Minute später klärte Markus Brüdigam für seinen geschlagenen Torwart auf der Linie. Jais hatte zuvor aus kurzer Distanz geschossen (80.). Drei Minuten später scheiterte Knezevic nach Vollmann-Zuspiel aus sieben Metern an Steigerwald (83.). In der 87. Minute gelang Vollmann doch noch das 5:0. Knezevic hatte ihm mustergültig aufgelegt, sodass er keine Probleme hatte, den Ball aus sechs Metern einzuschieben. Das war auch der Endstand, mit dem die Gäste noch gut bedient waren. Mit dem Sieg und 44 Punkten in 18 Spielen im Grünwalder Stadion schlossen die Löwen die Saison als beste Heimmannschaft ab.

Trainerstimmen zum Spiel

„Das war ein schöner Rahmen für die X-Tausend-Party und die zwölf Spieler, die uns verlassen werden“, befand Löwen-Coach Torsten Fröhling. „Aschaffenburg hat es uns heute einfach gemacht. Zudem sind uns die Tore zum richtigen Zeitpunkt gelungen. Direkt vor dem 3:0 schießt Aschaffenburg noch am Tor vorbei“, sprach der 47-Jährige die größte Chance der Gäste in der 41. Minute an. „Ich bin froh, dass alles so gut lief. Solche Spiele sind immer gefährlich, weil die Fans und die Spieler immer etwas Besonderes planen“, sprach Fröhling aus seiner langjährigen Erfahrung. „Ich habe mich besonders gefreut, dass wir am Ende noch unseren Kapitän Manuel Bühler einwechseln konnten.“ Dieser hatte sein letztes Spiel für die Löwen am 30. November letzten Jahres bestritten, war danach monatelang verletzt. Für den Trainer gilt es jetzt, die Konzentration noch eine Woche hochzuhalten. „Ich hoffe, dass wir nächsten Samstag in Bamberg nochmals unsere Leistung abrufen können. Für uns war das heute ein schöner Tag, der mit dem höchsten Saisonsieg gekrönt wurde.“

Ganz anders war die Gemütslage bei Viktoria-Trainer Slobodan Komljenovic. Der Ex-Löwe gab sich wortkarg: „Eigentlich gibt es dazu nicht viel zu sagen. Nach dem feststehenden Abstieg ist bei uns die Luft raus. Entsprechend emotionslos haben wir heute Fußball gespielt. Da war kein Kampf, wir haben den Gegner regelrecht zum Tore schießen eingeladen. Ich bin froh, dass wir nur mit 0:5 verloren haben.“

Statistik:

Aufstellung 1860 II: 1 Marinovic (80. 12 Pöpperling), 2 Kovac, 3 Steinhart (84. 16 Bühler), 4 Köppel, 5 Rech, 6 Vocaj, 7 Mvibudulu (58. 14 Knezevic), 8 Geipl, 9 Jais, 10 Vollmann, 11 Koussou. Bank: 13 Fritz, 15 Rabihic, 17 Gambos, 18 Ott.

Aufstellung Viktoria: 25 Steigerwald, 4 Brüdigam, 6 Desch, 7 Nakagawa, 10 Fiordellisi, 15 Talijan, 18 Duljevic (74. 11 Bell Bell), 19 Dzafic (46. 28 Sahin), 21 Cheron, 24 Bari (60. 9 Pieper), 29 Gerhart. Bank: 1 Hinterkopf, 3 Vlacic.

Tore: 1:0 Jais (18.), 2:0 Jais (27.), 3:0 Vollmann (42.), 4:0 Geipl (58.), 5:0 Vollmann (88.)

Zuschauer: 3.622 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Rainer Pongratz