Augsburg und der Unparteiische schlagen die Löwen

In einer Partie in der die kleinen Löwen sehr stark starteten, mussten sie sich am Ende dem FC Augsburg II mit 0:2 geschlagen geben. Großen Anteil daran hatte auch der Schiedsrichter, der Emanuel Taffertshofer mit der gelb-roten Karte vorzeitig zum Duschen schickte und auch sonst mit vielen fragwürdigen Entscheidungen auffiel. Die Löwen mussten so die Tabellenführung an die Würzburger Kickers abtreten.

Die U21 startete voller Elan und mit Siegeswillen in die Partie. Als 10 Minuten gespielt waren, musste der FCA höchst glücklich mit dem Umstand, dass es noch immer 0:0 stand, sein. Korbinian Vollmann und Felix Weber hatten die besten Chancen für tolle Löwen.

Doch dann ließ der Schwung etwas nach und einige seltsame Schiedsrichter-Entscheidungen, sowie ein stärker werdender FCA brachte die Löwen etwas aus dem Tritt. Eine Fahrlässigkeit der Löwen-Defensive führte zu einer gelben Karte gegen Emanuel Taffertshofer und zu einem Freistoß für die Gäste. Der wurde auf das Löwen-Tor geschlagen, blieb allerdings in der Mauer hängen. Dort hatte scheinbar jedoch Sebastian Wiesböck die Hand am Ball, zumindest gab es Strafstoß für die Gäste. Den Versuch von Erik Thommy konnte Vitus Eicher aber glänzend parieren.

Machtlos war der ganz in neongelb spielende Löwen-Schlussmann wenig später als Müller in einer Kontersituation auf Biankadi zurücklegte und der ins lange Eck schlenzte. Umso ärgerlicher, da nur wenige Sekunden vorher Neudecker nicht auf den vollkommen freistehenden Scheidl querlegte und somit die eigene Führung vergab und den Konter einleitete.

Am Ende der ersten Spielhälfte musste man daher froh sein, gegen den „Heim-Angstgegner“ nur mit einem Tor in Rückstand zu liegen und somit noch eine Chance für Durchgang zwei zu haben.

Die zweite Hälfte begannen die Löwen dann ähnlich wie den ersten Durchgang, doch spätestens in der 66. Spielminute bremste der Schiedsrichter den Offensiv-Elan. Nachdem Kadrijaj Taffertshofer beinahe das Trikot ausgezogen hätte, zeigte der Unparteiische ihm dafür die gelbe Karte zeigte, offensichtlich ohne zu wissen, dass Emanuel bereits im ersten Abschnitt gelb gesehen hatte. Nach Hinweisen der Augsburger Spieler führte dies zum Platzverweis und damit auch zur Entscheidung in diesem Spiel.

Augsburg spielte es gegen 10 Löwen, die alles gaben sehr clever und wurde in den Aktionen immer wieder begünstigt. Auch dem zugegebenermaßen sehr schönen Freistoßtreffer von Thommy zur endgültigen Entscheidung ging eine eher fragwürdige Entscheidung voraus, da zeitweise zwei Bälle im Spiel waren.

So musste die U21 die Tabellenführung an die Würzburger Kickers abtreten und wird kommende Woche mit noch einem Spieler weniger die Reise nach Ingolstadt antreten.

Statistik:

Aufstellung 1860 II: 30 Eicher, 2 Burger, 4 Weber, 6 Taffertshofer, 10 Vollmann, 13 Kovac, 16 Kurzweg, 21 Neudecker (77. 14 Mvibudulu), 24 Wiesböck (70. 8 Mulic), 25 Scheidl, 27 Hürzeler (46. 19 Rabihic). Bank: 23 Schwaiger, 9 Glatzel.

Aufstellung FCA II: 30 Gelios, 2 Framberger, 6 Schuster, 8 Reinthaler, 10 Müller (80. 22 Kling/90. 18 Schmid), 11 Kadrijaj, 15 Rieder, 16 Busching, 24 Biankadi (77. 20 Tugbay), 26 Thommy, 36 Uhde. Bank: 1 Reichlmayr, 9 Candir, 13 Kurz, 21 Wenninger.

Tore: 0:1 Biankadi (33.), 0:2 Thommy (84.)

bes. Vorkommnis: Eicher hält Handelfmeter von Thommy (21.)

Platzverweise: Taffertshofer (gelb-rot/66.), Uhde (gelb-rot/90.)

Zuschauer: 1.060 im Stadion an der Grünwalder Stadion

Schiedsrichter: Roman Potemkin

Vorbericht:

Die eine Serie steht, die andere beendete der FC Memmingen. Nach sechs siegreichen Spielen in Folge gab es zuletzt gegen die Allgäuer nur ein Remis. Dagegen sind die kleinen Löwen seit acht Partien ungeschlagen. Am Samstag, 11. Oktober, 14 Uhr, kommt mit der Reserve des FC Augsburg ein Team ins Grünwalder Stadion, mit dem Torsten Fröhling und seine Jungs noch eine Rechnung offen haben.

Im vergangenen Jahr fügten ausgerechnet die Fuggerstädter der U21 die höchste Saisonniederlage zu – im eigenen Stadion verloren die kleinen Löwen mit 0:3. „Es ist ein interessanter, aber schwerer Vergleich zweier Teams aus den Nachwuchsleistungszentren“, sagt Löwen-Coach Fröhling. „Augsburg konnte seine Spiele zuletzt in München fast immer positiv gestalten“, warnt er vor der Mannschaft von Dieter Märkle, 2008 bis 2010 Trainer der U23 des TSV 1860.

Fröhling hofft, dass sein Team die richtigen Schlüsse aus dem 0:0 gegen Memmingen gezogen hat. „Es war die erwartet schwere Aufgabe für uns. Wir haben gegen einen taktisch disziplinierten Gegner keine Mittel gefunden, um das Spiel zu gewinnen“, so der 48-Jährige. „Am Ende mussten wir sogar mit dem Punkt zufrieden sein.“ Torwart Michael Netolitzky hätte durch zwei, drei gute Paraden eine mögliche Niederlage sogar verhindert.

„Gegen Augsburg müssen wir in die Spur zurückfinden“, fordert Fröhling, „und wieder konzentrierter, zielstrebiger, mutiger und lauffreudiger auftreten.“ Genau das hat der nahe Rostock geborene Coach gegen die Allgäuer vermisst. „Dieses Spiel wird zeigen, ob wir die richtigen Lehren aus dem 0:0 gegen Memmingen gezogen haben.“

Was die Aufstellung gegen die Schwaben angeht, spricht Fröhling von einer „Wundertüte“. Der langzeitverletzte Nico Karger wird weiter ausfallen, ebenso wie Michael Kokocinski, der nächste Woche wieder mit leichtem Lauf- und Balltraining beginnen soll. Zu den beiden hat sich ein weiterer Patient gesellt. Christian Köppel stieß beim Montagstraining mit Korbinian Burger im Luftkampf zusammen, zog sich dabei einen Faserriss am Augenhöhleninnenknochen zu. Der Allrounder bekam vom Arzt „vier Wochen ohne Körperkontakt“ verordnet. Emanuel Taffertshofer bekam am Montag ebenfalls einen Schlag aufs Sprunggelenk, pausierte bis zum Donnerstag-Training. „Die Chancen, dass er gegen Augsburg spielen kann, stehen Fifty-Fifty.“

Daneben fehlen dem Tabellenführer der Regionalliga Bayern die Auswahlspieler Angelo Mayer (U19 DFB), György Szekely (U20 Ungarn) sowie Maximilian Wittek (U20 DFB), der ohnehin wegen seiner Roten Karte aus dem Spiel in Schweinfurt noch eine Partie gesperrt wäre. Ferner stehen Marius Wolf, Korbinian Vollmann und Sebastian Hertner, alle zuletzt regelmäßig in der U21 aktiv, am Freitag im Kader für das Profi-Testspiel gegen den FC Ingolstadt. Auch bei dem Trio ist deshalb ein Einsatz eher unwahrscheinlich.