Sieg in Unterzahl …

Auch ohne Neudecker, Vollmann und Mulic siegen die kleinen Löwen mit 2:1 bei der SpVgg Greuther Fürth. Dabei überstehen sie eine halbe Stunde Unterzahl und können sich sogar den Luxus eines verschossenen Foulelfmeters in der Nachspielzeit leisten. Die Treffer erzielten Felix Weber und Markus Steinhöfer.

Die erste Spielhälfte zeigte wenigen Besuchern im Stadion am Laubenweg eine ausgeglichene Partie, in der sich Sechzig trotz der Abwesenheit von Richi Neudecker (spielte beim 3:0 der U19 gegen Eintracht Frankfurt), Korbinian Vollmann (bei 4:1-Sieg der Profis in Berlin nach 76 Minuten eingewechselt) und Fejsal Mulic (in Berlin in der 87. Minute eingewechselt) die höheren Spielanteile sicherte.

Große Chancen waren nur kaum zu verzeichnen, wenn dann aber auf Seiten der kleinen Löwen. Nach 15 Minuten bediente Andi Scheidl den gestarteten Robert Glatzel, der von der Torauslinie aus den Ball auf Nico Karger zurücklegte. Der kam jedoch einen Schritt zu spät und verpasste somit die Führung.

Für die sorgte Felix Weber zwei Minuten vor der Pause, als er nach einer Ecke durch Markus Steinhöfer in der Mitte zum Kopfball kam und mit gnädiger Mithilfe des SpVgg-Ersatzkeepers Zenk (Stammtorhüter Lerch verletzte sich beim Aufwärmen) ins Netz köpfte. So gingen die kleinen Löwen mit einer Führung in die Kabine.

Die zweite Hälfte begann wie die erste endete, mit engagierten Löwen aber nun auch etwas offensiveren Fürthern. Denen spielte dann Kasim Rabihic in die Karten, der mit einem Tritt von hinten nach 64 Minuten das Feld vorzeitig verlassen musste.

Dennoch blieben die Löwen ruhig und konnten in der 84. Minute sogar das 0:2 erzielen. Begünstigt durch einen Abstimmungsfehler in der Fürther Defensive in der Torhüter Zenk und Abwehrspieler Szilvasi so zusammenprallten, dass der Ball Steinhöfer vor die Füße fiel, konnte dieser den entscheidenden Treffer erzielen. So dachte man, doch dann wurde es noch einmal spannend.

Nach einem Platzverweis nach Notbremse gegen Kartalis (er hatte Burger gefoult) gab es Strafstoß für 1860. Den schwach geschossenen Versuch von Weber konnte Zenk abwehren. Und da Ex-Löwen George in der 96. Minute das 1:2 erzielte gab es eine Minute Spannung. Dann jedoch war der Jubel groß, denn 1860 hatte erneut auswärts gewonnen.

Statistik:

Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 3 Kokocinski, 4 Weber, 6 Taffertshofer, 9 Glatzel (88. 2 Burger), 13 Kovac, 16 Kurzweg, 19 Rabihic, 20 Karger (69. 14 Mvibudulu), 21 Steinhöfer, 25 Scheidl (80. 24 Wiesböck) . Bank: 23 Schwaiger, 11 Köppel, 27 Hürzeler.

Aufstellung Fürth: 12 Zenk, 4 Kolbeck (68. 9 Maderer), 5 Szilvasi (87. 20 Guerra), 6 Weber, 7 Rapp, 10 George, 14 Kartalis, 15 Kleine, 17 Cinar, 18 Hufnagel, 19 Piller (76. 23 D’Adamo). Bank: ET Sebald, 8 Przybylko, 13 Held, 22 Golla.

Tore: 0:1 Weber (43.), 0:2 Steinhöfer (84.), 1:2 George (90.+5)

Platzverweise: Rabihic (64./grobes Foulspiel), Kartalis (90./Notbremse)

bes. Vorkommnis: Zenk hält Foulelfmeter gegen Weber (90.)

Zuschauer: 217 im Stadion am Laubenweg

Schiedsrichter: Thomas Berg

Vorbericht:

Für die kleinen Löwen läuft es auswärts besser als zu Hause. In der Fremde sind sie in dieser Saison noch unbesiegt. Gegen den VfR Garching setzte es zuletzt im Grünwalder Stadion eine 2:3-Niederlage. Wie immer wurde diese ausführlich analysiert und aufgearbeitet. „Wir waren in der 1. Halbzeit einfach nicht zwingend“, sagt Torsten Fröhling. „Viele Flanken, viele Standards – aber wir sind nicht mit dem letzten Druck und Willen reingegangen, um ein Tor zu erzielen.“ Der Löwen-Trainer erkannte einen „kleinen Schlendrian“ bei seinem Team. „Die Spiele laufen eben nicht von alleine. So kam es dann zu den individuellen Fehlern, die zu drei Gegentoren führten.“
Mit der 2. Halbzeit war der 48-Jährige dann im Großen und Ganzen zufrieden. „Wir stellten taktisch um und die Mannschaft spielte mit mehr Einsatz. Wäre das Spiel zehn Minuten länger gegangen, hätten wir gewonnen“, ist sich Fröhling sicher, der gegen Greuther Fürth eine Trotzreaktion seines Teams erwartet. „Wir müssen 90 Minuten fighten und aggressiv auf Sieg spielen“, fordert er. „Für uns ist es das 21. Punktspiel. Jetzt zeigt sich, wer körperlich über den Punkt gehen kann.“
Zuletzt musste Fröhling im Training auf seine beiden besten Torschützen Korbinian Vollmann und Fejsal Mulic sowie auf Nico Karger, der in den beiden letzten Spielen fünf Skorerpunkte erzielte, verzichten. Das Trio trainierte mit den Profis und droht auch am Samstag gegen Fürth, nicht zur Verfügung zu stehen. Als Alternative hat Fröhling Robert Glatzel in der Hinterhand. Nach seinem Mittelhandbruch trainierte der Stürmer die Woche über mit der Mannschaft, könnte mit einer Schiene gegen die Franken auflaufen. „Er wäre eine Alternative“, sagt Fröhling, schränkt aber ein: „Sein Fitnesszustand ist nach der Pause schwer einzuschätzen.“ Definitiv werden dagegen Richard Neudecker und Angelo Mayer fehlen. Die beiden Youngsters sollen die U19 im Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt verstärken.
Egal, wer spielt: Fröhling fordert absolute Konzentration von seinen Jungs. „Jeder muss seine Qualität auf seiner Position, in seinem Bereich abrufen. Fußball ist ein Mannschaftssport. Nur zusammen können wir erfolgreich sein.“ Zu sehr würde man sich im Team auf bestimmte Spieler verlassen. So nennt er Innenverteidiger Felix Weber, der sich in jeden Zweikampf am Boden und in der Luft stürzt, und Kapitän Vollmann im Offensivbereich. „Korbi braucht halt nur eine Chance für ein Tor, während der Rest zehn benötigt. Da muss sich jeder hinterfragen und die passende Reaktion zeigen“, so seine Forderung.