Drei hunderprozentige vergeben – Endstand 0:1

Bislang war jedes Heimspiel gegen Buchbach ein Sieg, diesmal verließ die kleinen Löwen das Glück. Trotz einer überlegen geführten Partie und dreier Großchancen unterlag die U21 mehr als unglücklich mit 0:1.

Anfangs spielten beide Mannschaften im Stadion an der Grünwalder Straße eine sehr ordentlichen und offensiven Fußball. Nach gut 15 Minuten schafften es die kleinen Löwen dann aber mehr und mehr, die Gäste aus Buchbach in deren eigener Hälfte zu beschäftigen, so dass fortan außer einiger Konter nicht mehr viel von ihnen zu sehen war.

1860 hingegen konnte sich mit einigen guten Angriffen zeigen, leider ohne diese auch in zählbaren Erfolg umzumünzen. Die beste Gelegenheit zu einem Treffer hatte Nicholas Helmbrecht, als er nach einem traumhaften Zuspiel von Christian Köppel den Ball am langen Pfosten nur noch ins Netz schieben musste. Doch er konnte den leicht hinter ihn gespielten Ball nur auf Reichlmayr im Buchbacher Tor schieben, der dankbar hielt. (29.)

Auch Karger, der in einer Kontersituation alleine mit Helmbrecht auf den TSV-Keeper zuging, scheiterte. Er schob den Ball am rechten Pfosten vorbei anstatt den mitgelaufenen Kollegen zu bedienen, der allerdings noch von einem Abwehrspieler bedrängt wurde. (38.)

So ging es mit einem 0:0-Unentschieden in die Kabinen, während die Zuschauer in der Stehhalle die Herbstsonne genossen.

Nach der Pause nahm das Niveau der Partie etwas ab, dennoch war der TSV 1860 die bessere Mannschaft mit der größten Chance der Partie. Der eingewechselte Pieper rannte über das gesamte Spielfeld und schoss im Strafraum auf das Buchbacher Tor. Reichlmayr wehrte ab,  doch mit großem Einsatz holte sich Pieper den Ball zurück und bediente Bachschmid, der das Kunststück schaffte die Kugel aus drei Metern nicht ins leere Tor zu bringen, da ein Buchbacher artistisch angeflogen kam und mit dem großen Zeh klärte. Die dritte vergebene Großchance.

So kam es 10 Minuten vor dem Ende, wie es kommen musste: Buchbach bestrafte diese schwache Chancenauswertung und ging mit einem 16-Meter-Sonntagsschuss von Denk in Führung.

Diese hielt bis zum Ende und so mussten sich die Löwen geschlagen geben. Wieder einmal als besseres Team.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 22 Netolitzky, 2 Kelmendi, 4 Weber, 6 Hürzeler, 11 Köppel, 20 Karger, 21 Bachschmid, 23 Helmbrecht, 24 Andermatt, 44 Kinjo, 56 Uduokhai. Bank: 1 Fritz, 5 Kokocinski, 7 Marton, 9 Pieper, 18 Mayer, 19 Aigner, 26 Seferings.

Aufstellung TSV Buchbach: 22 Reichlmayr, 3 Alschinger, 4 Leberfinger, 6 Drum, 8 Motz, 15 Grübl, 16 Walleth, 17 Brucia, 18 Bauer, 20 Denk, 29 Petrovic. Bank: 1 Weber, 9 Drofa, 10 Breu, 11 Dotzler, 12 Scott, 13 Löffler.

Wechsel: Pieper für Hürzeler (59.), Seferings für Kinjo (74.), Mayer für Köppel (76.) – Drofa für Brucia (59.), Breu für Bauer (74.), Dotzler für Denk (90.)

Tore: 0:1 Denk (79.)

Zuschauer: 614 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Lothar Ostheimer

Vorbericht:

Familiär geht es auf Giesings Höhen zu, wenn am Samstag, 24. Oktober, die kleinen Löwen in der Regionalliga Bayern den TSV Buchbach empfangen. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist um 14 Uhr.

Die Trainer kennen und schätzen sich, wenngleich Löwen-Coach Daniel Bierofka betont, dass er dies in den 90 Minuten professionell ausblenden wird. Als der 36-Jährige im vergangenen Jahr die Regionalliga-Mannschaft übernahm, telefonierte er fast jede Woche mit Buchbachs Trainer Anton Bobenstetter. „Ich kenne ihn schon ewig über meinen Vater“, sagt Daniel Bierofka.

Der Spielplan hatte es in der vergangenen Saison so gewollt, dass die kleinen Löwen immer eine Woche später gegen den Gegner spielten, gegen den der TSV Buchbach am Spieltag zuvor antrat. Bobenstetter, selbst ein bekennender Löwenfan, gab seine Erkenntnisse und Informationen gerne an den jungen Kollegen weiter. „Jetzt ruft er eher mich an“, witzelt Bierofka, „weil es in dieser Saison genau umgekehrt ist.“

Nach sechs sieglosen Spielen, in denen die Löwen-U21 selten die schlechtere Mannschaft war, konnte am vorletzten Spieltag mit dem 4:0 in Bayreuth endlich wieder ein Sieg eingefahren werden. Auch das 1:1 bei der SpVgg Unterhaching bestätigte den positiven Trend. „Die 1. Halbzeit war ordentlich, die zweite Hälfte war gut bis sehr gut gegen einen Gegner, der immerhin die beste Abwehr der Liga stellt“, befand Bierofka. „Nach der Pause haben wir Unterhaching in der eigenen Hälfte eingeschnürt.“ Der Löwen-Coach ging sogar noch einen Schritt weiter und setzte die Leistung mit der im Derby gegen den FC Bayern II gleich.

Nun kommt mit dem TSV Buchbach ein Lieblingsgegner ins Grünwalder Stadion. Alle drei Heimvergleiche in der Regionalliga Bayern konnten die Sechzger gegen das Team aus dem Landkreis Mühldorf für sich entscheiden. „Leistungsmäßig haben wir den Bock umgestoßen“, findet Bierofka. „Die letzten beiden Spiele haben den Jungs gut getan, ihnen Selbstvertrauen gegeben.“

Trotzdem weiß der Ex-Profi nur zu gut, dass keine Partie in der Regionalliga ein Selbstläufer wird, zumal der letzte Heimsieg vom 22. August datiert (4:0 gegen Viktoria Aschaffenburg). „Wir müssen uns alles jede Woche neu erarbeiten und erkämpfen.“ Der Gegner zeigt sich gewillt, die dürftige Serie bei den kleinen Löwen zu beenden. „Wir müssen auf alle Fälle etwas mitnehmen“, fordert Buchbachs Coach Bobenstetter.

Zuletzt standen bei den Weiß-Blauen mit Justin Kinjo und Felix Uduokhai zwei A-Junioren in der Startelf. Da die U19-Bundesliga auch diese Woche pausiert, stehen beide zumindest wieder im Regionalliga-Kader. „Justin hat die beiden letzten Spiele über die volle Distanz gespielt“, erzählt Bierofka und drückt damit seine Wertschätzung für den defensiven Mittelfeldspieler aus. Innenverteidiger Uduokhai habe beim Debüt in der U21 „seine Sache vor 3.600 Zuschauern gut gemacht.“ Deshalb schließt er nicht aus, „dass beide wieder eine Chance in der Startelf bekommen“.

Ansonsten fehlen Bierofka am Samstag erneut Sertan Yegenoglu und Emanuel Taffertshofer, die gegen den KSC ihr Profidebüt feierten und auch im Aufgebot für die Partie bei der SpVgg Greuther Fürth stehen. Fraglich ist der Einsatz von Andreas Scheidl. Der Rechtsverteidiger klagt über Rückenprobleme. „Da wissen wir nicht, wie sich das entwickelt“, will der Löwen-Coach erst kurzfristig über einen Einsatz entscheiden. Ebenfalls fehlen wird Lucas Genkinger, der in dieser Woche wieder ins Lauftraining einstieg.