Remis gegen Seligenporten

Die kleinen Löwen waren nahezu die gesamte Partie gegen Seligenporten die überlegene Mannschaft, mussten jedoch erneut einen unglücklichen Gegentreffer hinnehmen, dem sie lange Zeit nachrannten. Nachdem einige gute Gelegenheiten vergeben wurden war es der eingewechselte Bachschmid, der den Ausgleich herstellte. Dieser sorgte zugleich für den Endstand.

Gegen Seligenporten standen die Vorzeichen wie auch schon in den Spielen davor. Unter der Woche standen viele U21-Spieler im Trainingskader der Profis, teilweise standen Daniel Bierofka gerade einmal 6 Spieler zur Verfügung. Logisch, dass dann im Spiel nicht jedes Rädchen ins anderen greifen kann.

Dennoch begannen die Löwen offensiv und erspielten sich die erste richtig gute Gelegenheit. Jimmy Marton hatte Moritz Heinrich geschickt, der mit viel Übersicht auf Kilian Jakob weitergab. Der stand vollkommen frei, brachte den Ball aber nicht im Tor unter. Besser machten es die Gäste, die in Person von Lino D’Adamo einen Flankenball zum 0:1 verwandelten.

Nach der langen Verletzungspause des Seligenportener Schlussmannes, der ausgetauscht werden musste, fanden die Löwen schnell wieder ins Spiel zurück und erarbeiteten sich einige gute Möglichkeiten den hochverdienten Ausgleich zu erzielen. Doch der Ball wollte einfach nicht ins Tor, Heinrich traf das Außennetz, Marton den Pfosten. Dennoch ging es mit einem Rückstand aber noch 45 Minuten Zeit in die Kabine.

In der zweiten Hälfte rannten die kleinen Löwen auf das Tor der Gäste an, die das zumeist aber sehr geschickt verteidigten. Bis in die 72. Minute als sie einmal eine aufgerückte Abwehr hatten und die Löwen sie kalt erwischten. Jakob passte in die Mitte, Marton ließ klug durch und nahm damit alle Gegenspieler aus der Partie, so dass Bachschmid vollkommen alleine aus mehr als 16 Metern ins leere Tor schießen konnte.

Trotz aller Bemühungen passierte danach nichts mehr, die beiden Teams teilten sich die Punkte.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 12 Engl, 4 Weber, 6 Fuchs, 7 Marton, 8 Seferings, 11 Köppel, 18 Jakob, 25 Genkinger, 28 Heinrich, 31 Koussou, 32 Pongracic. Bank: 1 Hiller, 2 Weeger, 5 Kokocinski, 9 Bachschmid, 29 Hursan.

Aufstellung Seligenporten: 21 Pfeiffer, 4 Woleman, 8 Worst, 9 Hobsch, 11 Mosch, 13 Schelle, 16 Schäf, 17 Civelek, 20 Herzel, 24 D’Adamo, 44 Klose. Bank: 1 Akbakla, 6 Held, 7 Swierkot, 15 Kaya, 19 Braun.

Wechsel: Bachschmid für Heinrich (46.) – Akbakla für Pfeiffer (25.), Swierkot für D’Adamo (71.), Kaya für Civelek (79.)

Tore: 0:1 D’Adamo (16.), 1:1 Bachschmid (72.)

Zuschauer: 614 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Lothar Ostheimer

Vorbericht:

Zuletzt hatten die kleinen Löwen einen Durchhänger, verloren zweimal am Stück. Die dritte Niederlage in Folge gilt es am Samstag, 8. Oktober 2016, gegen Aufsteiger SV Seligenporten zu vermeiden. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist um 14 Uhr.
Das Training der U21 am Donnerstagmorgen war schnell beendet. Nur sechs Spieler standen auf dem Platz. Zusammen mit seinem Vater Willi schaute Daniel Bierofka anschließend bei der Übungseinheit der Profis zu, wo acht Akteure aus seinem Kader mitwirkten. Die Mittagseinheit fiel gänzlich flach, da Kosta Runjaic ein Spiel Elf-gegen-Elf angesetzt hatte, aufgrund des eigenen personellen Engpasses dazu die Spieler aus dem Regionalliga-Team benötigte.
Trotz der schwierigen Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Seligenporten gibt es Lichtblicke. So kehrt Felix Weber nach seiner Rot-Sperre ins Team zurück. „Er ist immens wichtig, als Kapitän und Stabilisator der Mannschaft. Das hat man in den letzten beiden Spielen gesehen. Ich bin sehr froh, dass ich wieder auf ihn zurückgreifen kann“, sagt Bierofka, dem in Illertissen bis auf György Hursan die kompletten in dieser Saison eingesetzten Innenverteidiger fehlten. Neben Weber waren das Jungprofi Felix Uduokhai (Beschwerden an der Patellasehne), Lukas Aigner (Leisten-OP) und Michael Kokocinski (Grippe).
Wenigstens beim spielenden Co-Trainer Kokocinski gibt es Entwarnung. „Koko war zehn Tage krank, hat jetzt zweimal mittrainiert, um reinzukommen“, erzählt Bierofka. „Man muss abwarten, ob er schon wieder spielen kann.“ Ähnlich sieht es bei Angelo Mayer aus, der zuletzt wegen „Belastungsreaktionen“ pausieren musste. Am Donnerstag trainierte der Linksverteidiger erstmals seit Wochen wieder mit der Mannschaft. Vielleicht sitzt er am Samstag bereits auf der Bank.
Von der A-Jugend, die derzeit wegen Länderspielen pausiert, steht definitiv nur Killian Jakob zur Verfügung. Luca Plattenhardt stieg nach seiner Prellung am Mittelfuß erst am Donnerstag ins Training ein. Keine Option ist Julian Justvan. Der Stürmer wird wegen einer Mandelentzündung derzeit mit Antibiotika behandelt.
„Personell sehen wir langsam Licht am Ende des Tunnels“, schaut der 37-jährige optimistisch nach vorne. So erwartet Bierofka am Montag Offensivspieler Ugur Türk zurück im Training. Damit zählen nur noch Florian Pieper und Christoph Daferner (beide Kreuzbandriss) zu den Langzeitpatienten.

Mit dem SV Seligenporten wartet ein Gegner auf die kleinen Löwen, der nach „Anlaufschwierigkeiten in der Regionalliga zuletzt überzeugt hat“, wie Bierofka findet. „Sie sind die einzige Mannschaft, die in Haching einen Punkt geholt hat. Außerdem haben sie zuletzt Bayreuth mit 4:1 geschlagen.“ In den letzten sieben Partien verlor der Aufsteiger nur einmal, holte 14 Punkte, nachdem er mit sechs Niederlagen in die Saison gestartet war.
„Nach vorne hat Seligenporten viele Möglichkeiten“, weiß Bierofka. „Marco Christ kenne ich noch aus meiner aktiven Zeit. Er war schon in der Jugend ein hervorragender Spieler“, so die Einschätzung des 35-Jährigen, der 59 Zweitligaspiele für Nürnberg, Dresden und Düsseldorf absolvierte. „Und mit Patrick Hobsch haben sie einen torgefährlichen Stürmer.“ Der Sohn des ehemaligen Bundesligaprofis Bernd Hobsch traf in elf Spielen bereits fünf Mal. Dazu kommt mit Marcel Mosch (vier Tore) ein weiterer Akteur, „der nach vorne viel Qualität besitzt“.
„Gerade nach den zwei Niederlagen wird es für uns schwierig, gegen Seligenporten zu bestehen“, sieht Bierofka sein Team nicht als Favorit, obwohl es bei einem Spiel weniger neun Punkte mehr als der Gegner auf dem Konto hat.