Punktgewinn in Unterzahl

Es war das absolute Spitzenspiel der Regionalliga Bayern. Der Tabellenzweite TSV 1860 München II fuhr zum Top-Favoriten und designierten Meister nach Unterhaching. Die SpVgg hatte die Herbstmeisterschaft längst gesichert und in der laufenden Saison noch kein Spiel verloren. Die Löwen lieferten einen tollen Kampf und holten sich trotz Unterzahl einen verdienten Punkt.

Das Spiel zwischen dem Tabellenführer aus Unterhaching und dem Tabellenzweiten aus München startete genauso, wie es sich die Zuschauer erhofft hatten. Voller Tempo und Torgelegenheiten. Die beste Chance hatten die Gäste von der Grünwalder Straße, als Lucas Genkinger den freistehenden Moritz Heinrich bedient hatte. Dessen Schuss ging allerdings am ehemaligen Löwen im Hachinger Tor, Stafan Marinovic, nicht vorbei.

Im weiteren Verlauf ging es auf und ab. Haching kam immer wieder gefährlich in die Hälfte der Löwen, vor allem über die rechte Abwehrseite der Löwen war es Steinherr, der für Gefahr sorgte. Doch der TSV 1860 hatte das Ganze recht gut im Griff und ließ keine größere Torgelegenheit zu. Die beste Chance der Gastgeber machte Ortega zunichte, als er vor dem einschussbereiten Taffertshofer klärte.

Auf der Gegenseite waren es Genkinger, Köppel und Helmbrecht, die für Gefahr sorgten, da aber auch sie den Ball nicht ins Netz brachten, blieb es bis zur Pause bei einem 0:0-Unentschieden. Nach der Halbzeit starteten die kleinen Löwen stark, verloren dann in einer Partie mit vielen kleinen Fouls und einer kleinlichen Linie des Schiedsrichters etwas die Linie.

Spätestens, als der Unparteiische in der 72. Minute Felix Bachschmid vom Feld stellte, nahm er mit dieser Linie Einfluss auf den Spielverlauf. Bachschmid fiel im gegnerischen Strafraum in einer Szene, die kein Foulspiel aber auch keine Schwalbe war. Der Schiedsrichter sah eine Unsportlichkeit und schickte den Löwen-Stürmer, der zu Ende der ersten Hälfte gelb wegen Meckerns gesehen hatte, vorzeitig zum Duschen.

Die kleinen Löwen brachten die restliche Spielzeit aber mit Glück und Geschick über die Runden und holten so einen hochverdienten Punkt im Spitzenspiel.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 22 Ortega, 4 Weber, 8 Seferings, 9 Bachschmid, 11 Köppel, 16 Busch, 23 Helmbrecht, 25 Genkinger, 28 Heinrich, 32 Pongracic, 45 Bülow. Bank: 1 Hiller, 2 Weeger, 5 Kokocinski, 7 Marton, 21 Türk, 29 Hursan, 31 Koussou.

Aufstellung Unterhaching: 1 Marinkovic, 2 Bauer, 4 Winkler, 6 Taffertshofer, 8 Dombrowka, 9 Hain, 10 Nicu, 13 Müller, 18 Steinherr, 20 Stahl, 21 Bigalke. Bank: 22 Hehn, 12 Einsiedler, 15 Greger, 17 Marseiler, 27 Lux, 31 Kiomourtzoglou, 32 Schels.

Wechsel: Einsiedler für Bigalke (78.), Marseiler für Steinherr (82.), Kiomourtzoglou für Taffertshofer (88.) – Hursan für Seferings (23.), Marton für Heinrich (69.), Weeger für Genkinger (78.)

Tore: Fehlanzeige

Platzverweis: Bachschmid (72./gelb-rot)

Zuschauer: 3.600 im Alpenbauer Sportpark

Schiedsrichter: Steffen Mix

Vorbericht:

Der Wunsch von Daniel Bierofka geht am Samstag in Erfüllung. „Als ich die Ansetzung zum Saisonbeginn gesehen habe, hatte ich gedacht, es wäre Wahnsinn, wenn wir am 17. Spieltag in der Nähe von Unterhaching in der Tabelle stehen. Nun fahren wir als Zweiter dorthin. Schöner kann der Abschluss der Vorrunde kaum sein.“

Alle freuen sich auf das Spiel beim bisher ungeschlagenen Spitzenreiter. Von „Bonusspiel“ oder „Wir haben dort nichts zu verlieren“ will Bierofka nichts wissen. „Uns ist klar, was in Unterhaching auf uns zukommt. Sie haben eine makellose Heimbilanz. Ich will sehen, dass meine Mannschaft ohne Angst und Respekt auftritt, das Ergebnis ist für mich dann zweitrangig.“

Gleich sechs Spieler – Torhüter Stefan Marinovic, Christoph Greger, Maximilian Nicu, Ulrich Taffertshofer, Dominik Stahl und Stephan Hain – plus Trainer Claus Schromm, der von 2003 bis 2009 Cheftrainer der Löwen-U19 war, haben eine Vergangenheit beim TSV 1860 München. Mit Nicu, Stahl und Hain hat Bierofka selbst zusammengespielt. Gerade vor Torjäger Hain, der bereits 16 Mal in 16 Spielen getroffen hat, warnt der Löwen-Coach. „Wenn Haini im Strafraum angespielt wird, kannst du ihn kaum vom Ball trennen.“

Wem die Aufgabe zufällt, den Stürmer zu beschatten, ist offen. Das hängt auch davon ab, ob Felix Weber wieder im Profi-Kader steht, dort vielleicht sogar zum Einsatz kommt. Beim Training am Mittwoch hatte Bierofka gerade mal zwölf Spieler auf dem Platz. „Es wäre nicht schlecht, wenn ich den einen oder anderen von den Profis bekäme, damit wir eine konkurrenzfähige Mannschaft auf den Platz schicken können.“

Denn Angelo Mayer und Alexander Fuchs fallen weiter aus. Wenigstens ist Kodjovi Koussou für Samstag eine Option, während Eric Weeger noch fraglich ist. Der Rechtsverteidiger klagt über muskuläre Probleme.

Bierofka selbst hat eine Unterhachinger Vergangenheit. Als B-Jugendlicher spielte er ein Jahr für die Vorstädter. Gerne erinnert er sich auch an das Auswärtsspiel in der letzten Saison, das 1:1 endete. „Es war ein sehr gutes Spiel.“ Daran gilt es anzuknüpfen. „Wir haben Waffen, mit denen wir auch Unterhaching wehtun können.“