Die jüngste U21 aller Zeiten punktet in Schwabmünchen

17,55 Jahre, das war der Altersdurchschnitt der Startelf des TSV 1860 München II auswärts beim TSV Schwabmünchen. Wolfgang Schellenberg schickte damit die jüngste U21-Mannschaft aller Zeiten auf das Spielfeld. Die schlug sich lange Zeit sehr gut und holte sich in der Nachspielzeit noch einen Punkt.

Zu Beginn der Partie waren die Löwen sogar das deutlich überlegene Team, das sich hervorragenden Torchancen erspielte. Das Problem war nur, dass die U21 diese Chancen nicht nutzte. Spitzer, Heigl und Felix Braun gleich mit einer Doppelchance hatten die Möglichkeit 1860 in der Domus Regiobau Arena vor 610 Zuschauern in Führung zu bringen.

Erst gegen Ende der ersten Spielhälfte kippte die Partie und die favorisierten Gastgeber kamen besser ins Spiel. Chancen erspielte sich Schwabmünchen erst kurz vor dem Pausenpfiff, der starke Kretzschmar war jedoch zur Stelle. Die mitgereisten Löwenfans hofften darauf, dass 1860 nach der Halbzeit wieder den Spielfluss der ersten Minuten finden wurde, dies war jedoch leider nicht der Fall.

Schwabmünchen drückte auf das Tor der Löwen und wurde nach 53 Minuten auch belohnt. Gabriel Merane kam alleine auf Tom Kretzschmar zu, der wieder einmal hervorragend parierte. Doch die abgewehrte Kugel sprang dem Stürmer der Gastgeber ans Knie und von dort ins Netz. 

Auch in der Folge war Schwabmünchen spielbestimmend und verdiente sich nun die Führung. Allerdings nur bis zur 75. Minute, ab hier waren die Löwen wieder stärker. Mit dem Mut der Verzweiflung drängten sie auf das Tor der Gastgeber und wurden in der Nachspielzeit belohnt als Leon Klassen die Löwen ins Glück schoss.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 1 Kretzschmar, 2 Zivkovic, 3 Heigl, 4 Gracic, 5 Spitzer, 6 Fischer, 7 Braun, 8 Cyriacus, 9 Niemann, 10 Memetoglou, 11 Zimmermann. Bank: 24 Obermeier, 12 Klassen, 13 Mathis, 14 Siebdrat.

Aufstellung Schwabmünchen: 33 Thiel, 4 Kusterer, 6 Maiolo, 8 Uhde T., 10 Merane, 11 Schmid, 19 Schmidt, 22 Wehringer, 29 Leib, 31 Uhde, 32 Rudolph. Bank: 1 Röder, 2 Karvar, 7 Danke, 17 Kammergruber, 23 Möricke, 27 Ludwig.

Wechsel: Danke für Kusterer (64.), Möricke für Uhde T. (84.) – Siebdrat für Spitzer (46.), Klassen für Braun (46.), Mathis für Cyriacus (60.), Ludwig für Schmid (87.)

Tore: 1:0 Merane (53.), 1:1 Klassen (90.+3)

Zuschauer: 610 in der Domus-Regiobau-Arena

Schiedsrichter: Johannes Huber (München)

Vorbericht:

Die U21 überraschte am vergangenen Mittwoch, als sie 1:0 beim ungeschlagenen Tabellenführer TSV Rain/Lech spielte. Am Sonntag, 27. August, trifft das Schellenberg-Team in der Domus Regiobau Arena unter anderen Vorzeichen auf den TSV Schwabmünchen. Anpfiff ist um 17.30 Uhr.

„Never change a winning team” – diesem Grundsatz kann Trainer Wolfgang Schellenberg, auch wenn er wollte, nicht folgen. Der 46-Jährige muss sein Team auf mindestens fünf Positionen verändern. Der Grund: Daniel Bierofka möchte in der kommenden Woche seinen Regionalliga-Kader komplett im Training haben, wird deshalb keine Spieler abstellen.

„Wir müssen mit der A-Jugend spielen“, sagt Schellenberg. So ganz unrecht scheint dies dem Fußballlehrer aber nicht zu sein, da für seine U19 am 6. September beim Auftaktspiel der A-Junioren-Bayernliga mit dem FC Ingolstadt 04 einer der größten Konkurrenten um die Rückkehr in die U19-Bundesliga wartet. Der Trainer sieht die Partie in Schwabmünchen deshalb als Generalprobe.

„Ich bin gespannt, wie sich das Team schlägt, wie weit der Lernprozess fortgeschritten ist. Wir können dabei gut den Leistungsstand überprüfen.“ Schellenberg glaubt sogar, dass die Abstimmung besser sein müsste, „weil das die Jungs sind, die zusammen trainieren.“

Mit dem Sieg in Rain hat die Löwen-Reserve gezeigt, „dass sie kein Fallobst ist“, wie es Daniel Bierofka formulierte, der die Partie beobachtete. Dem jungen Team könnte am Sonntag entgegenkommen, dass „Schwabmünchen eine sehr junge Truppe hat, die zuletzt ein Durchschnittsalter unter 22 Jahre auf den Platz brachte.“ Das hofft zumindest Schellenberg. Die Mannschaft aus dem Landkreis Augsburg hat Ambitionen, in der Bayernliga vorne mitzuspielen, rangiert aber momentan nur auf einem Mittelfeldplatz.

„Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass eine gute U19 gegen einen Bayernligisten bestehen kann“, zeigt sich Schellenberg optimistisch. „Natürlich sind wir uns der Schwere der Aufgabe bewusst.“