Was für ein Spiel: 4:4 gegen Deisenhofen

Der erste Heimsieg für die kleinen Löwen schien gegen den FC Deisenhofen zum Greifen nahe. Bis zehn Minuten vor dem Ende führte das Team von Frank Schmöller mit 4:2. Doch dann schlugen die Gäste aus dem Oberhachinger Ortsteil noch zweimal zum 4:4-Endstand zu.

Mit Kristian Böhnlein und Marco Raimondo-Metzger erhielt das Bayernliga-Team zusätzliche Verstärkung von den Profis. Und es begann nach Wunsch. In der 13. Minute brachte Matthew Durrans nach einer Ecke von Kevin Nsimba die Löwen-U21 in Führung. Die Freude währte aber nicht lange. Bereits zwei Minuten später glich Tobias Rembeck für die Gäste aus (15.). Nach dem Treffer von Kazuki Date (34.) ging’s mit einer 2:1-Führung der Gastgeber in die Kabine. Ein Pass in die Tiefe hatte Nsimba auf der rechten Seite erlaufen, die Hereingabe drückte der Japaner am zweiten Pfosten über die Linie.

Doch kurz nach Wiederanpfiff glich Deisenhofen durch Marco Finster erneut aus. Diesmal gelang den Sechzgern der direkte Konter. Eine Minute später schnürte Durrans einen Doppelpack zum 3:2 (51.). Nachdem Böhnlein in der 63. Minute sogar erstmals auf einen zwei-Tore-Vorsprung gestellt hatte, schien der erste Heimsieg fast perfekt. Aber in der Schlussphase setzten die Gäste alles auf eine Karte und kamen durch Leon Müller-Wiesen zum Anschlusstreffer (83.). In der 2. Minute der Nachspielzeit gab es nach einem Foul des eingewechselten Timo Spennesberger einen Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze der Löwen. Dieser wurde zunächst abgewehrt, der mitaufgerückte FCD-Torhüter Enrico Caruso legte für Florian Schmid auf, der in der letzten Aktion des Spiels zum 4:4-Ausgleich traf (90.+3). Direkt danach pfiff Schiedsrichter Stefan Treiber ab..

Alles andere als zufrieden zeigte sich Löwen-Trainer Frank Schmöller mit dem Ergebnis. „Da braucht man nicht lange um den heißen Brei zu reden: Wenn du vier Tore zu Hause schießt und zehn Minuten vor Schluss mit 4:2 führst, dann musst du auch die drei Punkte mitnehmen!“ Sein Team sei zu naiv zu Werke gegangen, hätte in der Schlussphase zu viele Freistöße gegen sich gezogen und kaum für Entlastung gesorgt. „Das ist ein Lernprozess, den wir gehen sollten – aber möglichst schnell!“

Der 53-Jährigen monierte vor allem die vielen Fouls, die seinem Team in der Druckphase von Deisenhofen zum Spielende hin in Strafraumnähe unterlaufen waren. „Das müssen wir einfach cleverer machen. Da sind wir noch zu naiv und grün hinter den Ohren. Wir haben förmlich um den Ausgleich gebettelt“, ärgerte sich der Ex-Profi. Trotzdem versuchte er gleichzeitig, seine Jungs wieder aufzubauen. „Wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Deisenhofen ist ein starker Aufsteiger, trotzdem hätten wir das Spiel nicht mehr aus den Händen geben dürfen. Daraus sollten wir möglichst schnell lernen!“

STENOGRAMM, 8. Spieltag, 25.08.2018, 16 Uhr

TSV 1860 München II – FC Deisenhofen 4:4 (2:1)

1860: Kretzschmar (Tor) – Guinari, Lang, Metzger, Stefanovic – Trograncic (59., Spennesberger), Schön, Böhnlein – Nsimba, Durrans (61., Kraljevic), Date (89., Kovacevic).

Tore: 1:0 Durrans (13.), 1:1 Rembeck (15.), 2:1 Date (34.), 2:2 Finster (50.), 3:2 Durrans (51.), 4:2 Böhnlein (63.), 4:3 Müller-Wiesen (83.), 4:4 Schmid (90.+3).
Gelbe Karten: Stefanovic, Schön, Spennesberger – Vodermeier, Müller-Wiesen, Finster.
Zuschauer: 235 Trainingsgelände, Grünwalder Straße 114.
Schiedsrichter: Stefan Treiber; Assistenten: Marcel Riedl, Moritz Hägele.

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Vorbericht:

Die kleinen Löwen wollen im vierten Heimspiel endlich den ersten Sieg landen. Am Sonntag, 25. August 2019 gastiert Aufsteiger FC Deisenhofen auf dem Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114. Anpfiff ist um 16 Uhr.

Deisenhofen, ein Ortsteil von Oberhaching, ist gut in die Saison gestartet. Mit zehn Punkten aus sieben Spielen liegt der Klub zwei Zähler vor der Löwen-Reserve auf Platz sieben. „Die spielen direkt vor meiner Haustür. Das war mir klar“, sagt 1860-Trainer Frank Schmöller, der unter der Woche seinen 53. Geburtstag feierte. Spielerisch sei der FCD „sehr gut. Sie tun sich deshalb in der Bayernliga leichter als in der Landesliga“, weiß Schmöller.

Bei allem Respekt will Schmöller sich trotzdem nicht am Gegner orientieren. „Wir müssen auf uns schauen, bereit sein, mehr als Deisenhofen zu investieren und unsere Qualität, die wir haben, auch aufs Spielfeld bringen.“

Der 53-Jährige fordert von seinem Team, einfach zu spielen. „Wir müssen unser Tempo nutzen, um aus einer kompakten Defensive unser gefährliches Umschaltspiel nach vorne an den Tag zu legen.“ Zuletzt gegen die Schanzer-Reserve hat er das alles vermisst, ging anschließend recht hart mit seinen Jungs ins Gericht. „Klar werde ich etwas verändern“, kündigt Schmöller Änderungen an.

Alle sind fit. Dazu kann der eine oder andere Spieler von den Profis dazukommen. „Ich habe eine große Auswahl, um eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen“, erklärt Schmöller. Diese sollte in der Lage sein, „die drei Punkte hier zu behalten. Denn es wäre schön, wenn wir endlich zu Hause gewinnen und eine zweistellige Punktzahl nach dem Spieltag auf dem Konto haben.“