Erste Saison-Pleite

In Memmingen unterlagen die kleinen Löwen mit 2:0 und mussten sich somit in der neuen Saison zum ersten Mal geschlagen geben. Doch so richtig erklärbar ist die Pleite nicht, denn die kleinen Löwen drückten und drängten über 90 Minuten, scheiterten aber mit jedem ihrer Versuche. Das machte Memmingen deutlich besser, aus wenigen Gelegenheiten machten sie die Treffer.

Die kleinen Löwen legten auch in Memmingen so los, wie sie es immer machen. Sie spielten offensiv und versuchten die Partie an sich zu reißen. Jimmy Marton, Nico Karger und Stephané Mvibudulu drangen auch immer wieder gefährlich in die Hälfte des Gegners ein, konnten dann aber nicht die letzte Situation im Strafraum erfolgreich gestalten.

Zudem wurde den Löwen in der 23. Minute ein Strafstoß verweigert, denn als Andi Scheidl auf Höhe der Strafraumgrenze abzog, wehrte der Memminger Abwehrspieler den Ball mit beiden Armen ab, die er vor seinem Körper angezogen hatte. Dafür gab es schon viele Elfmeter, Angelika Söder pfiff diesen nicht.

Und der FC Memmingen? Die standen defensiv sicher und kamen nur selten vor das Löwen-Tor. In der 37. Spielminute versuchte Felix Weber einen langen Ball zu klären, verpasste die Kugel aber und so konnten 4 Memminger auf Michael Netolitzky und einen verbliebenen Abwehrmann zulaufen. Vorne kam Geldhauser an den Ball und knallte die Kugel an die Latte, von dort sprang sie zu Bonfert und der verwandelte zur schmeichelhaften Führung.

Das positive war, das noch weitere 45 Minuten zu spielen waren und dass aufgrund der vielen Offensivaktionen durchaus noch Hoffnung bestand.

Doch diese Hoffnung erfüllt sich leider nicht, ganz im Gegenteil. Der FC Memmingen wurde auch in der zweiten Spielhälfte für seine defensive, nur auf Zerstören ausgerichteten Taktik belohnt, denn trotz aller Angriffsbemühungen der kleinen Löwen erzielte der Gastgeber den zweiten und letzten Treffer.

Somit endete erstmals seit einem Jahrzehnt eine in Memmingen ausgetragene Partie zwischen dem FCM und dem TSV 1860 II nicht mit einem Unentschieden. Es hilft also nur eines: Dieses Spiel ganz schnell vergessen und nach vorne blicken, denn am kommenden Sonntag treffen wir auf ein Team, das mitspielen wird und dann holen wir hoffentlich den Derby-Sieg.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 22 Netolitzky, 3 Yegenoglu, 4 Weber, 6 Hürzeler, 7 Marton, 14 Mvibudulu, 15 Taffertshofer, 20 Karger, 24 Andermatt, 25 Genkinger, 27 Scheidl. Bank: 1 Fritz, 2 Kelmendi, 5 Kokocinski, 8 Pino Tellez, 9 Pieper, 23 Helmbrecht, 26 Seferings.

Aufstellung Memmingen: 1 Gruber, 3 Weiler, 4 Anzenhofer, 6 Bonfert, 8 Heger, 10 Mayer, 17 Eisenmann, 28 Lhotzky, 31 Hoffmann, 33 Geldhauser, 37 Sapina. Bank: 22 Beigl, 2 Meichelböck, 3 Weiler, 11 Robinson, 13 Krogler, 27 Wende, 30 Riegger.

Wechsel: Robinson für Heger (24.), Riegger für Mayer (81.), Krogler für Sapina (88.) – Helmbrecht für Mvibudulu (46.), Pieper für Marton (59.), Seferings für Andermatt (72.)

Tore: 1:0 Bonfert (37.), 2:0 Mayer (66.)

Zuschauer: 1.860 in der Arena Memmingen

Schiedsrichter: Angelika Söder

Vorbericht:

Da das Derbys vom 3. Spieltag gegen den FC Bayern II verschoben wurde, hatte die Löwen-U21 am Wochenende spielfrei. Um im Rhythmus zu bleiben, testete das Team von Daniel Bierofka am Samstag in Rosenheim gegen die Reserve von Borussia Dortmund. Und gewann mit 3:1. Nico Andermatt hatte die Sechzger vor der Pause in Führung gebracht (27.). Zur 2. Halbzeit wechselte Bierofka komplett durch. So bekam der BVB zunächst Oberwasser, glich durch einen Foulelfmeter von David Solga aus (59.). Doch im Schlussspurt trafen Florian Pieper (77.) und Nicholas Helmbrecht zum Endstand (84.). Der 36-jährige Löwen-Coach war zufrieden. „Für die Jungs, die hinten dran stehen, war es ein richtig guter Test.“ Seine Erkenntnis: Sowohl Qualität als auch Breite im Kader stimmt.

Nach dem Auswärtsspiel beim Schalding-Heining (5:1) steht die nächste schwere Aufgabe in der Regionalliga Bayern an. Die Allgäuer haben zwar aus drei Partien erst einen Sieg auf dem Konto, der fiel mit 4:1 zu Hause gegen den FV Illertissen recht deutlich aus. „Genau das Spiel ist für uns interessant“, sagt Bierofka, „Memmingen ist sehr heimstark.“

Im Grunde sei es die gleiche Mannschaft wie letztes Jahr. Auch Torjäger Michael Geldhauser ist geblieben, hat schon wieder drei Treffer auf dem Konto. „Auf ihn müssen wir besonders aufpassen“, warnt Bierofka, „er ist richtig gefährlich vor dem Tor.“

Der Löwen-Coach erwartet gegen den FCM ein Geduldspiel. „Ich denke, dass Memmingen auch zu Hause nicht offensiv spielen wird. Deshalb müssen wir die Chancen, die wir bekommen, konsequent nutzen.“ Beim 5:1-Erfolg in Schalding-Heining hat das bestens geklappt. „Wir sind gut drauf, können mit Zuversicht nach Memmingen fahren. Ähnlich wie in Schalding haben wir auch dort nicht oft gewonnen. Ich hoffe, dass wir diesmal den Bock umstoßen.“

Der Kampf um die Kaderplätze wird in den kommenden Wochen nicht einfacher. Am Mittwoch steigt Lukas Aigner nach seinem Außenbandriss wieder ins Training ein. Auch bei Christian Köppel zeichnet sich ein Ende der Leidenszeit ab. Der Linksfuß hat einen Computertomographie-Termin. Wenn er grünes Licht bekommt, steigt er nächste Woche zumindest ins Lauftraining ein.