Kantersieg!

Die Löwen-U21 landete beim TSV 1861 Nördlingen einen unerwarteten 8:0-Kantersieg. Dabei hatten die Gastgeber Glück, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Nach 3:0-Pausenführung trafen sie zwischen der 51. und 66. Minute fünf Mal ins Tor der Schwaben. Erfolgreichster Torschütze mit drei Treffern war Ugur Türk.

Die Löwen waren ohne große Verstärkung im Rieser Sportpark angetreten. Lediglich Dennis Dressel und Ugur Türk aus dem Profikader liefen in Nördlingen auf. Die Gastgeber dominierten die Anfangsphase. Das änderte sich nach einer Viertelstunde, als Kapitän Dressel am rechten Torraumeck gefoult wurde, Schiedsrichter Florian Badstübner sofort auf Elfmeter entschied. Türk lief an, setzte die Kugel trocken und unhaltbar zur Führung ins linke untere Eck (15.). In der 26. Minute legten die kleinen Löwen nach. Marin Culjak steckte auf der linken Seite auf Dressel durch, der ihn hinterlaufen hatte. Von der Grundlinie passte der 19-Jährige den Ball zurück an den Elfmeterpunkt auf Türk, der ihn ins linke untere Eck zum 2:0 setzte. Vor der Pause fiel noch das 3:0. Culjaks Hereingabe von links schoss Felix Käser, der den Atem von Türk im Rücken spürte, ins eigene Netz (41.). Mit dem Drei-Tore-Vorsprung ging’s in die Kabine.

Auch nach der Pause setzte das Lubojanski-Team den Torreigen fort. In der 51. Minute passte Sebastian Gebhart von rechts in die Spitze, Torwart Andre Behrens kam aus seinem Kasten, doch Dressel war vor ihm am Ball. Seinen Schuss aus 17 Metern konnte ein Nördlinger gerade noch vor der Linie klären, doch Culjak war zur Stelle, schob die Kugel ins verwaiste Tor. Fünf Minuten später das 5:0. Arif Ekin hatte auf Türk durchgesteckt, der behielt frei vor Behrens die Nerven (56.). Für Türk war es bereits der zweite Dreierpack in dieser Saison. Nach einer Stunde lupfte Alexander Spitzer von der rechten Außenbahn auf Höhe der Mittellinie den Ball in die Spitze, Dressel lief unbedrängt auf Behrens zu, schob von der Strafraumgrenze am Keeper vorbei das Spielgerät in die Maschen (60.). Damit war das halbe Dutzend voll, aber die kleinen Löwen hatten ihren Torhunger noch nicht gestillt. Zwei Minuten später setzte Türk gegen Behrens am Torraum nach, eroberte den Ball, wurde anschließend gefoult. Erneut entschied Badstübner auf Elfmeter. Diesmal ließ Türk seinem Kollegen Ekin den Vortritt, der sicher zum 7:0 verwandelte (62.). In der 66. Minute sogar das 8:0. Dressel war in einen zu kurz geratenen Rückpass auf Behrens gelaufen, traf am Keeper vorbei ins Tor. Nach den fünf Treffern in 15 Minuten war das schlimmste für die Nördlinger zu befürchten, doch die Sechzger zeigten sich gnädig, schalteten zwei Gänge zurück. So blieb es bis zum Ende bei dem Ergebnis, selbstredend der höchste Saisonsieg für das Lubojanski-Team.

„Es war wirklich eine ausgezeichnete Leistung“, lobte Trainer Sebastian Lubojanski. „Wir sind alle sehr zufrieden.“ Seine Jungs hätten die „Wut im Bauch“ und die harten Trainingstage gerade in der 1. Halbzeit in eine „sehr disziplinierte Leistung umgewandelt“ und konzentriert die vorgegebenen Aufgaben erfüllt. „Wir haben den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen, waren zudem vor dem Tor sehr effektiv.“ Aber am meisten freute den 36-Jährigen, dass seine Mannschaft in der 2. Halbzeit mit dem 3:0 im Rücken nicht nachgelassen habe. Im Gegenteil: „Wir haben spielerische Glanzpunkte gesetzt, den Gegner demoralisiert. Der Sieg geht deshalb auch in der Höhe in Ordnung. Nördlingen war nicht komplett daneben“, strich Lubojanski nochmals die Leistung seines Teams hervor. „Wir waren sehr griffig. Als der Knoten geplatzt war, haben wir spielerisch und individuell geglänzt und uns sehr schön frei vors Tor gespielt.“

STENOGRAMM, 13. Spieltag, 23.09.2018, 16 Uhr

TSV 1861 Nördlingen – 1860 München II 0:8 (0:3)

1860: Kretzschmar (Tor) – Buchta, Metzger, Siebdrat, Stefanovic – Ekin (74., Sestito), A. Spitzer, Dressel – Gebhart (67., Bilgen), Türk, Culjak (67., Heigl).

Tore: 0:1 Türk (15., Foulelfmeter), 0:2 Türk (25.), 0:3 Käser (41., Eigentor), 0:4 Culjak (51.), 0:5 Türk (56.), 0:6 Dressel (60.), 0:7 Ekin (62., Foulelfmeter), 0:8 Dressel (66.).
Gelbe Karten: Schröter – Ekin, Siebdrat.
Zuschauer: 850 Rieser Sportpark Nördlingen.
Schiedsrichterin: Florian Badstübner; Assistenten: Dominik Fober, Jonas Lux.