Wichtiger Heimsieg vor dem Doppel-Gastspiel in Frankfurt

Gegen den FC Bayern Alzenau belohnen sich die kleinen Löwen für ein, insbesondere in der ersten Spielhälfte, starkes Offensivspiel mit drei Punkten.

Zum Heimfinale der Hinrunde gastierte heute ein Verein mit einem sehr unglücklichen Vereinsnamen im Grünwalder Stadion. Der FC Bayern Alzenau hatte den weiten Weg aus Unterfranken auf sich genommen um drei Punkte in München abzuliefern. Da sie auch noch passend zum Vereinsnamen in rot-weißen Trikots die Rasenfläche betraten, war zumindest schon einmal das Liedgut der Stehhalle vorhersehbar. Aber gut, der Gegner wollte es ja nicht anders, also ging heute alles auf Sieg.
Keine ganzen vier Zeigerumdrehungen benötigte es, bis der Abend eine positive Richtung einschlug. Marius Willsch, der heute allgemein eine seiner besten Leistungen zeigte, wurde gefoult und das praktischerweise innerhalb dieses Vierecks, das um das Tor herum gemalt wird. Die heute eingeteilte Schiedsrichterin Christine Baitinger zögerte zuerst, nach einem Blick zum Linienrichter vor der Haupttribüne zeigte sie dann aber glücklicherweise doch auf den Elfmeterpunkt. Die fällige rote Karte wegen einer Notbremse ließ sie jedoch stecken und entschied sich für die Ausfertigung in gelb. Gümüssu ließ sich diese Chance nicht entgehen. Und da sich der Alzenauer Torwart auch noch für die falsche Seite entschied, konnte er ganz entspannt links unten zur Führung einschieben. Endlich hörten die Fans und die Mannschaft wieder einmal ein „TOOOOOR für Sechzig München“.

Nur fünf Minuten später waren erneut oben erwähnten Spieler im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Marius Willsch, der sich wohl schön langsam schon mal Trainingskleidung mit Aston Martin-Beflockung aussuchen kann, bediente mit einem Traumzuspiel Gümüssu. Dieser ließ sich nicht lange bieten und schob zum zweiten Treffer dieses Abends ein.

Die Uhr war noch nicht einmal zweistellig, da konnten die kleinen Löwen schon etwas beruhigter sein. Und zumindest in der ersten Halbzeit kann man ihnen nicht vorwerfen, es zu ruhig angegangen zu sein. Bis zum Halbzeitpfiff folgten zahlreiche Offensivaktionen und sogar ein Abseitstor von Markus Ziereis. Es hätte also locker auch drei oder vier zu null stehen können.
Die Löwen blieben zur Pause unverändert auch wenn sich alle besonders für einen Spieler auf der Bank gefreut haben. Max Knauer durfte heute nach sehr langer Verletzungspause von fast eineinhalb Jahren endlich wieder seinen Namen auf der Aufstellung lesen auch wenn bis zu einem richtigen Debüt sicher noch etwas Zeit vergehen wird.

In der zweiten Halbzeit versuchten die sehr jungen und einfach noch nicht sehr erfahrenen Löwen das Spiel ruhig zu gestalten und unter Kontrolle zu bringen. In der 59. Minute wurde Max Knuth an der Außenlinie vor dem „Rentnerblock“ gefoult. Der Alzenauer Mensah sah für diese Aktion Gelb-Rot (er war es auch, der eigentlich schon beim Elfmeter hätte gehen müssen) und unsere Löwen konnten ein Drittel der Spielzeit in Überzahl gestalten.
Nur fünf Minuten später nutzte Knuth die von ihm erreichte Überzahl gleich einmal aus und belohnte sich selbst mit einem Treffer zum 3:0. Endlich fielen wieder Tore bei den Amateuren, ist der Knoten nun endlich geplatzt?

Die restliche Halbzeit kämpften sich die Alzenauer immer weiter in die Partie zurück. Doch zum Glück half den Gästen auch der Treffer zum 3:1 des zur Pause eingewechselten Franz nicht.
Im Gegenteil, in der 84. Minute konnte Gümüssu sogar noch einen Weitschuss an die Latte verzeichnen. Doch das wichtigste waren die drei Punkte und endlich einmal wieder Tore.

Eine Situation sei an dieser Stelle noch schnell aufgeklärt: Dusan Jevtic, der in der 85. Minute von Klaus Koschlick eingewechselt wurde, bekam in der Nachspielzeit von der Schiedsrichterin erst gelb und dann sofort gelb-rot gezeigt. Die erste Karte für ein Foul, die zweite für eine Unsportlichkeit. Wobei die Unsportlichkeit eigentlich vom Gegenspieler ausging. Der rannte nach dem Foul auf Dusan zu, rammte sich selbst gegen die Schulter des Junglöwen und fiel theatralisch zu Boden. Die insgesamt schwache Schiedsrichterin ließ sich auch hiervon übertölpeln und zeigte ihm innerhalb kürzester Zeit drei Karten.

Egal, nun heißt es in zwei Spielen in Frankfurt innerhalb von fünf Tagen nachlegen und das in den letzten Wochen arg gebeutelte Selbstbewusstsein weiter aufbauen.

Statistik:

1860 II: 1 Eicher – 2 Wolf, 34 Hofstetter, 6 Kotzke, 36 Steinhart – 15 Bühler, 9 Beqiri – 8 Willsch, 10 Gümüssu, 7 Knuth – 29 Ziereis.
Ersatz: 12 Tank (Tor) – 3 Kappelmaier, 4 Taffertshofer, 5 Dinkelbach, 16 Koussou, 20 Jevtic, 22 Knauer.

Alzenau: 1 Gonzalez Garcia -19 Goldhammer, 14 Mensah, 26 Bartel, 22 Günel- 6 Schröer – 15 Stefani, 10 Popp 16 Lange – 11 Sprung, 8 Seitz. Ersatz: 4 Rauscher, 12 Väth, 13 Franz, 18 Ussner, 23 Berresheim, 24 Breunig.

Wechsel: Taffertshofer für Bühler (80.), Jevtic für Ziereis (85.), Koussou für Willsch (89.) – Franz für Stefani (46.).

Tore: 1:0 Gümüssu (5., Foulelfmeter), 2:0 Gümüssu (9.), 3:0 Knuth (64.), 1:3 Franz (67.).

Gelb-Rote Karten: Mensah (59., wiederholtes Foulspiel), Jevtic (90., Unsportlichkeit).

Zuschauer: 600 im Grünwalder Stadion.

Schiedsrichter: Christine Baitinger (Magstedt)