In der ersten Spielhälfte dominierten die kleinen Löwen das Spiel und gingen hochverdient mit 3:0 (Rabihic, Karger, Vollmann) in die Kabinen. Mit dem Treffer zum 1:3 machte es Bamberg nach der Pause noch einmal spannend. Erst Vollmann mit dem 4:1 nach 86 Minuten entschied die Partie endgültig.
Das vorletzte Auswärtsspiel des Jahres 2014 dominierten die kleinen Löwen von der ersten Spielminute an. Mit erneut veränderter Aufstellung (Fejsal Mulic stand im Profi-Kader, dafür gab Markus Steinhöfer sein U21-Debut) brauchten sie ein paar Minuten um die Überlegenheit auch in Tore umzumünzen. Eine erste Gelegenheit vergab Nico Karger als er einen Abpraller vom Pfosten aus zwei Metern am Tor vorbeischob. Der vorangegangene Schuss kam von Neudecker.
Es dauerte bis zur 17. Spielminute ehe Nico Karger in den gegnerischen Strafraum eindrang und in einer 3 gegen 2 Kontersituation den besser postierten Kasim Rabihic sah, der ins leere Tor einschieben konnte.
Danach nahmen sich die Löwen eine kleine Auszeit und bemerkten, dass die vollkommen verunsicherten Gastgeber keine Gegenwehr zeigten. Also drehten sie ein klein wenig am Gashahn. Neudecker bediente Vollmann, der zog aus 18 Metern ab und traf flach links unten ins Tor (37.). Doch das war den Jungs noch nicht genug, erneut war es Neudecker, der vorbereitete, diesmal fand er mit einem Zuckerpass Nico Karger, der via Innenpfosten zum 0:3 traf (43.).
Nach der Pause machten es die Jungs von Torsten Fröhling noch einmal spannend. Die Leistung der ersten Spielhälfte konnten sie in keiner Minute mehr wiederholen und brachten die Gastgeber damit in die Partie zurück. Spätestens als Görtler zum 1:3 traf, schwamm die U21-Abwehr und sorgte für einen tobenden Trainer an der Seitenlinie.
Glücklicherweise konnte Michael Netolitzky seinen Kasten aber sauber halten und als Korbinian Vollmann vier Minuten vor dem Spielende mit seinem zweiten Treffer des Tages für die endgültige Entscheidung sorgte, stand der Gästeblock Kopf.
Statistik:
Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 2 Burger, 4 Weber, 6 Taffertshofer (68. 24 Wiesböck), 10 Vollmann, 13 Kovac, 16 Kurzweg, 19 Rabihic, 20 Karger (59. 27 Hürzeler), 21 Neudecker, 41 Steinhöfer (85. 14 Mvibudulu). Bank: 23 Schwaiger, 11 Köppel, 25 Scheidl.
Aufstellung Bamberg: 23 Aller, 3 Trautmann (56. 8 Gradl), 5 Hofstetter, 7 Hillemeier (66. 21 Najem), 9 Schmitt, 11 Altwasser, 13 Schäffler (56. 22 Hurec), 16 Wenninger, 18 Görtler, 25 Göpfert, 27 Alfieri. Bank: 1 Kraut, 2 Kishimoto.
Tore: 0:1 Rabihic (17.), 0:2 Vollmann (37.), 0:3 Karger (43.), 1:3 Görtler (61.), 1:4 Vollmann (86.)
Zuschauer: 712 im fuchs-Park-Stadion
Schiedsrichter: Florian Fleischmann
Vorbericht:
Zum ersten Auswärtsspiel der Rückrunde reist die Löwen-Reserve nach Oberfranken. Dort trifft sie am Samstag, 8. November, 14 Uhr, im Fuchsparkstadion auf den FC Eintracht Bamberg.
Die Freude über die Tabellenführung währte nur einen Tag. Dann überflügelte Kickers Würzburg durch einen 1:0-Erfolg gegen die Zweitvertretung von der Säbener Straße die kleinen Löwen um einen Punkt. An der Ausgangssituation änderte dies für das Team von Trainer Torsten Fröhling nichts. „Wir werden alles versuchen, damit wir bis zur Winterpause an Würzburg dranbleiben“, sagt der 48-jährige 1860-Coach.
Der Gala gegen den FV Illertissen (5:0) zum Ausklang der Vorrunde folgte im ersten Rückrundenspiel ein mühsames 3:1 gegen Schlusslicht SV Seligenporten. „In der 1. Halbzeit haben wir uns sehr schwer getan“, musste Fröhling festhalten. „Wir haben gesehen, dass wir nichts geschenkt bekommen. Die Regionalliga hat eben ihre Qualität.“
Ähnlich ist die Ausgangsposition für die Weiß-Blauen vor der Fahrt in die Domstadt. Bamberg liegt auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Da haben nur wir etwas zu verlieren. Gegen Seligenporten hat uns das in der Anfangsphase blockiert.“ Mut macht Fröhling, dass sein Team die Partie am Ende positiv gestalten konnte. „Wir sind cool geblieben, haben das Tempo hochgehalten. Das hat sich ausgezahlt.“
Ähnliches erwartet er von seinen Jungs in Bamberg und in den restlichen Spielen in diesem Kalenderjahr. „Wir können da viel mit unserer Physis machen. Das Mehr-Training sollte sich in den verbleibenden vier Partien bis zur Winterpause bemerkbar machen.“
Die kleinen Löwen tun gut daran, wenn sie die Oberfranken nicht auf die leichte Schulter nehmen. In den letzten fünf Spielen kassierten sie gerade mal fünf Gegentore. Auch im Hinspiel am 2. Spieltag taten sich die Sechzger im Grünwalder Stadion gegen die kompakte Defensive der Domstädter schwer, gewannen erst nach einer Energieleistung in der Schlussphase. Nicolas Görtler hatte die Eintracht früh in Führung gebracht. Erst kurz vor Abpfiff drehten Christian Köppel (87.) und Peter Kurzweg (90.) die Partie in einen 2:1-Erfolg.
Das Spiel bei Eintracht Bamberg ist auch ein Wiedersehen mit zwei ehemaligen Löwen-Talenten. Sandro Kaiser, Deutscher B-Junioren-Meister 2006, und Daniel Hofstetter, der 2011 mit der U19 in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft stand, haben während der Saison in Bamberg angeheuert und sind mit Sicherheit topmotiviert gegen ihren ehemaligen Verein.
Bis auf Robert Glatzel (Mittelhandbruch) hat Fröhling alle Mann an Bord. Noch offen ist der Einsatz der beiden Top-Torjäger Korbinian Vollmann und Fejsal Mulic, die aufgrund ihrer überragenden Leistungen in der U21 diese Woche mit den Profis trainieren durften. Ansonsten steht Nico Karger für die Offensive bereit. Der Stürmer, der monatelang wegen einer Borreliose-Infektion pausieren musste, absolvierte gegen Seligenporten seinen ersten Kurzeinsatz. „Für das erste Spiel hat es Nico ordentlich gemacht. Er hinterlässt im Training einen guten Eindruck“, sagt sein Coach.
Auch Michael Kokocinski brennt nach seiner Verletzung auf einen Einsatz, ebenso wie Keeper Michael Netolitzky. „Er hat den Vorrang, wenn er fit ist“, so der Löwen-Trainer. In den beiden letzten Spielen konnte er sich absolut auf seinen Back up Kai Fritz verlassen und lobte ihn dafür ausdrücklich: „Jeder muss jetzt um seinen Platz kämpfen“, beschreibt der Trainer die neue Situation. „Fußballerische Fehler sind weiterhin erlaubt, aber Defizite in der Einstellung werde ich rigoros ahnden.“