Sieg gegen Piepers Ex-Club

Die Serie hält: Im vierten Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenburg feiern die kleinen Löwen auch den vierten Heimsieg. Die Treffer für einen verdienten „Heim-Dreier“ erzielten Neudecker, Lacazette, Genkinger und Helmbrecht. 

Mit Viktoria Aschaffenburg kam ein starker Gegner an die Grünwalder Straße, der in den ersten Saisonspielen durchaus ordentlich abgeschnitten hatte. Auch heute zeigte der Gast seine Stärke, dies jedoch vorwiegend bei Kontern, die aus einer stabilen Defensive heraus gefahren wurden.

In der ersten Halbzeit kamen die Gäste zu einigen Gelegenheiten, die Tore erzielte aber die Mannschaft, die das Spiel bestimmte, deutlich stärker agierte und die Mehrzahl an Chancen hatte: Der TSV 1860. Der erste Treffer durch Richard Neudecker wurde von einem Abwehrspieler der Gäste begünstigte, der den Schuss aus 8 Metern unhaltbar für seinen Keeper ablenkte.

Danach drehten die Löwen richtig auf, erarbeiteten sich einige Chancen und trafen als logische Konsequenz auch zum zweiten Mal. Diesmal konnte sich Romunald Lacazette in die Torschützenliste eintragen, als er einen Freistoß von Nicolas Andermatt per Kopf ins lange Eck verlängerte.

Auch danach war die U21 noch nicht satt und versucht die Partie noch vor der Pause zu entscheiden. Dies gelang ihnen trotz einer erneuten Drangphase nicht mehr, daher ging es mit einem dennoch sehr erfreulichen 2:0 in die Pause.

In der zweiten Hälfte sorgte der eingewechselte Lucas Genkinger recht früh für die Entscheidung, sein 3:0 nach 54 Minuten beruhigte die Partie kurz. Dann aber gaben die Löwen noch einmal so richtig Gas und hätten bei etwas mehr Präzision den Gegner so richtig abschießen können. Doch da sie teilweise etwas schludrig mit den Chancen umgingen und Marton nur die Latte traf, fiel nur noch ein Treffer, Helmbrecht traf per Kopf zum Endstand von 4:0.

Statistik:

Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 3 Yegenoglu, 4 Weber, 5 Kokocinski, 9 Pieper, 10 Neudecker, 15 Taffertshofer, 20 Karger, 24 Andermatt, 27 Scheidl, 38 Lacazette. Bank: 1 Fritz, 6 Hürzeler, 7 Marton, 21 Bachschmid, 23 Helmbrecht, 25 Genkinger, 26 Seferings.

Aufstellung Aschaffenburg: 25 Steigerwald, 4 Galm, 5 Lekaj, 8 Löhr, 9 Bari, 10 Toch, 11 Wolfert, 16 Schmidt, 18 Alikhil, 21 Cheron, 23 Daudi. Bank: 27 Neuberger, 6 Desch, 7 Schnitzer, 14 Gerhart, 15 Wittke, 19 Arslan, 22 Amouzouvi.

Wechsel: Genkinger für Andermatt (46.), Marton für Karger (63.), Helmbrecht für Neudecker (76.) – Schnitzer für Löhr (52.), Wittke für Wolfert (52.)

Tore: 1:0 Neudecker (18.), 2:0 Lacazette (34.), 3:0 Genkinger (54.), 4:0 Helmbrecht (86.)

Zuschauer: 760 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Andreas Hummel

Vorbericht:

Nach dem 2:2 in Nürnberg am Dienstagabend testete die Regionalliga-Mannschaft einen Tag später beim SSV Eggenfelden und gewann mit 6:0. Gleich vier Mal traf dabei Florian Pieper. Damit hat sich der Stürmer vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub Aschaffenburg bei Trainer Daniel Bierofka nachhaltig in Erinnerung gebracht. Mit 26 Toren war er maßgeblich am Regionalliga-Aufstieg der Unterfranken beteiligt.

Zuletzt beim Club trafen die kleinen Löwen zwei Mal, nachdem sie zuvor in drei Spielen nur einen Treffer erzielt hatten. „Die Konsequenz im letzten Drittel muss besser werden“, sagt deshalb Trainer Daniel Bierofka, der in Nürnberg eine Besserung im Abschluss erkannte. „Neun Tore in sechs Spielen ist zwar nicht überragend, aber auch nicht schlecht“, findet er.

Der 36-Jährige warnt vor den Unterfranken. „Aschaffenburg ist gefährlich, alle Spiele waren sehr knapp“. Besonders das 2:3 gegen Jahn Regensburg und das 3:4 gegen den FV Illertissen hebt er hervor. Zehn Tore hätte die Viktoria bereits erzielt, obwohl sie mit Pieper ihren besten Torschützen der Vorsaison verloren hat. „Das spricht für ihre Offensive.“

Den Aufsteiger erwartet Bierofka mit einer „gewissen Euphorie“ in München. Ohnehin sei es gegen keinen Gegner leicht. „Gerade bei uns zu Hause spielen die Mannschaften relativ defensiv“, hat der Löwen-Coach erkannt. „Deshalb müssen wir die richtige Balance zwischen attackieren und hinten nichts zulassen finden.“

Trotzdem ist der Ex-Profi sicher, auch gegen Aschaffenburg einen Dreier einfahren zu können. „Wenn wir unsere Leistung abrufen und den einen oder anderen Fehler in der Defensive abstellen, müsste uns das gelingen.“ Die beiden Gegentreffer in Nürnberg nach ruhenden Bällen sieht Bierofka als Ausrutscher. „In den Spielen zuvor waren wir relativ aufmerksam, haben keine Standard-Gegentore bekommen. Wir werden das nochmals in der Videoanalyse ansprechen“, sagt er, aber dann sei das auch schon erledigt.

Ansonsten stehen ihm bis auf den langzeitverletzten Christian Köppel, der sich im Aufbautraining befindet, alle Kader-Spieler gegen Aschaffenburg zur Verfügung.