Gute Leistung – dennoch keine Punkte

Die Löwen unterlagen Herbstmeister FC Pipinsried mit 1:3. Ein Doppelschlag des Teams aus dem Dachauer Hinterland durch Stephan Thee (24.) und Paolo Cipolla (25.) Mitte der ersten Hälfte brachte den Spitzenreiter innerhalb von einer Minute mit 2:0 in Front. Pablo Pigl erhöhte in der 52. Minute auf 3:0. Der Ehrentreffer gelang Timo Spennesberger per Foulelfmeter (71.).

Die kleinen Löwen begannen frech, versteckten sich keineswegs vor dem großen Aufstiegsfavoriten. Doch zwei Unaufmerksamkeiten Mitte der 1. Halbzeit raubten dem Team von Frank Schmöller die Chance, etwas Zählbares aus dem 600 Einwohner-Dorf im Dachauer Hinterland mitzunehmen. In der 24. Minute setzte sich Paolo Cipolla auf der linken Seite durch, legte am Fünfmeterraum quer auf Stephan Thee, der aus sechs Metern György Szekely keine Chance ließ. Ähnlich die Entwicklung des zweiten FCP-Treffers eine Minute später. Wieder ging der Angriff über die linke Seite, doch diesmal war es der Cipolla selbst, der am Elfmeterpunkt freistehend den Ball bekam, von dort auf Szekely zulief und die Kugel am ungarischen Keeper der Löwen vorbei zum 2:0 ins Tor beförderte (25.). Mit diesem Ergebnis wurden auch die Seiten getauscht.

Der dritte Treffer der Gastgeber fiel nach einer Ecke von der rechten Seite. Die Kugel kam zu Ex-Löwe Christoph Rech am zweiten Pfosten. Dessen Schrägschuss bugsierte Pablo Pigl am Fünfmeterraum zum 3:0 ins 1860-Tor (52.). Aber die kleinen Löwen zeigten Moral, ergaben sich nicht in die Niederlage und konnten zumindest noch Ergebniskosmetik betreiben. Nach einem Konter über die linke Seite lief Noel Niemann auf Johann Hipper im Pipinsrieder Tor zu, Rech holte ihn mit einer Grätsche von den Beinen und Schiedsrichter Alexander Schuster zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Timo Spennensberger lief an, Ex-Löwe Hipper hatte die Ecke geahnt, kam aber nicht an den platzierten Schuss heran. Der Treffer zum 1:3 in der 71. Minute war auch gleichzeitig der Endstand vor 810 Zuschauern.

„Der Sieg für Pipinsried war verdient“, musste Löwen-Coach Frank Schmöller neidlos anerkennen. Als „ärgerlich“ empfand der 53-Jährige die beiden Gegentore innerhalb kürzester Zeit in der 1. Halbzeit. „Die Jungs haben es trotzdem gut gemacht, mutig nach vorne verteidigt, sind früh angelaufen und haben Gas gegeben. Klar hätte ich mir in der einen oder anderen Situation eine andere Entscheidung gewünscht. Aber die Punkte müssen wir nicht in Pipinsried holen. Da gibt es andere Spiele!“ In Anbetracht der schwierigen Trainingswoche, bei der Schmöller teilweise nur zehn Spieler bei den Einheiten hatte, sei es ein „gutes Bayernligaspiel auf hohem Niveau“ gewesen. „Trotz der Niederlage bin ich zufrieden, weil ich in erster Linie die Leistung und nicht das Ergebnis bewerte.“

STENOGRAMM, 20. Spieltag, 16.11.2019, 14 Uhr

FC Pipinsried – TSV 1860 München II 3:1 (2:0)

1860: Szekely (Tor) – Lang, Satilmis (38., Nsimba), Siebdrat, Stefanovic (67., Heigl) – Spennesberger, Hingerl, Schön – Greilinger (74., Date), Durrans, Niemann.

Tore: 1:0 Thee (24.), 2:0 Cipolla (25.), 3:0 Pigl (52.), 3:1 Spennesberger (71., Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Zischler, Rech, Müller –.
Zuschauer: 810 Trainingsgelände Grünwalder Straße 114.
Schiedsrichter: Alexander Schuster; Assistenten: Martin Schramm, Fabian Kirchberger.


Die U21 trifft am Samstagnachmittag, den 16. November 2019 um 14 Uhr auswärts auf den unbestrittenen Tabellenführer der Bayernliga Süd, den letztjährigen Absteiger aus der Regionalliga Bayern, den FC Pipinsried.

Wenn die Löwen nach Pipinsried kommen, wird sich der eine oder andere sicherlich an das größte Spiel in der Vereinsgeschichte des FCP erinnern. Am 34. Spieltag der Saison 2017/2018 pilgerten 7.000 Fans auf die Sportanlage. 5.000 davon standen auf der eigens eingerichteten Naturtribüne auf der Gegengerade des Spielfeldes, eigentlich eine Wiese des benachbarten Landwirts außerhalb des Sportgeländes. An diesem Tag war es jedoch eine der größten Partylocations im Münchner Umland, denn Daniel Wein, Nico Karger und Sascha Mölders sorgten mit ihren Treffern nicht nur für einen 3:0-Auswärtssieg, sondern sicherten damit auch die Meisterschaft der Münchner Löwen, die damit den Grundstein für den späteren Aufstieg in der Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken legten.

Diesmal werden es wohl keine 7.000 Fans sein, es wird keine Naturtribüne und auch keinen Platzsturm nach dem Spiel geben. Dennoch erwartet die Zuschauer ein interessantes Spiel. In der Hinrunde konnten die kleinen Löwen dem haushohen Favoriten ein Spiel auf Augenhöhe bieten. Die Münchner erkämpften sich mit viel Leidenschaft und Willen einen Punkt.

Zu Beginn der Rückrunde spricht die Tabelle nun eine eindeutige Sprache. Pipinsried steht mit 51 Punkten auf dem Platz an der Sonne und kann bei 13 Punkten Vorsprung auf den Überraschungs-Aufsteiger aus Wasserburg die Planungen für die Regionalliga Bayern bereits anstoßen. Maßgeblich am Erfolg beteiligt sind auch einige Ex-Löwen. Fabian Hürzeler schnürt als Spielertrainer genauso die Schuhe für den FC Pipinsried wie unter anderem auch Johann Hipper, Christoph Rech oder Marcel Ebeling.

Die kleinen Löwen rangieren momentan mit 26 Zählern auf dem 7. Tabellenrang und werden bei diesem Auswärtsspiel sicherlich alles abrufen müssen, was in ihnen steckt, um die schwere Hürde Pipinsried erneut zu meistern.