U21 vogelwild und ohne Inspiration gegen Hankofen.

Die Löwen-U21 konnte im Heimspiel den Auswärtssieg beim FC Deisenhofen nicht vergolden, unterlag der abstiegsbedrohten SpVgg Hankofen-Hailing mit ihrem neuen Trainer Heribert Ketterl sang- und klanglos mit 0:2. Andreas Wagner (34.) vor der Pause und Tobias Richter (50.) nach Wiederbeginn erzielten die Treffer für die Niederbayern.

Löwen-Trainer Frank Schmöller war restlos bedient nach den 90 Minuten. „Statt vergoldet haben wir den Auswärtssieg eher verblechert“, machte er in Galgenhumor. „Das war heute ein Offenbarungseid.“

Dabei startete sein Team ganz vernünftig in die Partie, hatte in den ersten zehn Minuten zwei Halbchancen, die aber nicht konsequent zu Ende gespielt wurden. Danach verloren die kleinen Löwen aber immer mehr die vorgegebene Linie, ließen sich den Schneid von den robusten Gästen abkaufen. „Wir sind gegen eine körperlich kompakte Mannschaft in die Zweikämpfe gegangen“, ärgerte sich der 54-jährige Coach, „haben immer die falsche Entscheidung getroffen.“ Dem 0:1 durch Andreas Wagner in der 34. Minute ging ein einfacher Ballverlust im Spielaufbau voraus, anschließend wurde nicht konsequent verteidigt. Fast nach dem gleichen Schema fiel das 2:0 für die Gäste. Diesmal war Tobias Richter der Torschütze.

„Ich kann mir das nicht erklären“, war Schmöller richtig sauer auf seine Jungs. Unerfahrenheit und Jugend wollte er nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Das war vogelwild, ohne jede Inspiration“, beschrieb er den Auftritt. „Du kannst nicht mit hohen Bällen spielen, wenn beide Innenverteidiger gefühlt ein Gardemaß von 1,90 Meter haben“, grantelte er. „Folgerichtig haben wir 0:2 verloren.“ Er fühle sich von der Niederlage „persönlich getroffen. Daran werde ich ein, zwei Tage zu knabbern haben.“ Außerdem kündigte der Ex-Profi „gewaltig Redebedarf“ an. Das wird sicher keine angenehme Trainingswoche!

STENOGRAMM, 26. Spieltag, 17.10.2020, 15 Uhr

TSV 1860 München II – SpVgg Hankofen-Hailing 0:2 (0:1)

1860: Szekely (Tor) –Spennesberger, Siebdrat, Stefanovic (67., Wanzeck), Heigl (46., Kocso) – Kovacevic (73., Wörns), Hingerl, Rother – Auburger, Durrans, Date (73., Neziri).

Tor: 0:1 Wagner (34.), 0:2 Richter (50.).
Gelbe Karten: Stefanovic, Rother, Hingerl, Kocso, Spennesberger, Wanzeck – Gänger, Lazar, Richter.
Zuschauer: 60 Trainingsgelände Grünwalder Straße 114..
Schiedsrichter: Jürgen Steckermeier; Assistenten: Julian Schaub, Stefan Berchtold.


Die Löwen-U21 empfängt am Samstag, 17. Oktober 2020, in der Bayernliga Süd die SpVgg Hankofen-Hailing auf dem Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114. Anpfiff ist um 15 Uhr. Unter Beachtung der Hygienevorschriften sind bis 200 Zuschauer zugelassen.

Die Niederbayern haben sich unter der Woche von ihrem Trainer Gerry Huber getrennt, nachdem seine Mannschaft seit der Saisonfortsetzung aus den ersten drei Spielen nur einen Punkt geholt hatte und als Drittletzter mitten im Abstiegskampf steckt.

„Die Geschichte des Spiels ist relativ schnell erzählt“, sagt 1860-Trainer Frank Schmöller. „Hankhofen hat kurzfristig den Trainer gewechselt, mal sehen, was der Neue bewirkt!“ Ohnehin müsse man in erster Linie auf sich selbst schauen. „Natürlich angepasst an den Gegner. Wir tun gut daran, wenn wir versuchen, unser Spiel durchzudrücken.“

Schmöller erwartet eine andere Partie als zuletzt beim FC Deisenhofen. „Hankofen-Hailing ist ein unangenehmer Gegner. Sicher wollen sie uns nicht totspielen, sondern uns eher ihre bekannten kämpferischen Tugenden entgegensetzen und uns wehtun.“

Verzichten muss Schmöller gegen die Niederbayern auf Tomislav Kraljevic (Knieprobleme), Dominik Schön (Bandscheibenvorfall) und Antonio Trograncic (Adduktorenprobleme). Von den Profis erwartet er keine Verstärkung, weil das Spiel auf Kunstrasen stattfindet.

Trotzdem hofft der 54-jährige Ex-Profi auf einen Sieg. „Nach dem Überraschungscoup in Deisenhofen wäre es wichtig, den Auswärtsdreier zu vergolden. Deshalb gehen wir voll auf Sieg.“ Das Ziel für Schmöller in den verbleibenden neun Spielen ist klar: „Wir wollen so schnell wie möglich – auch rein rechnerisch – nichts mit dem Abstieg zu tun haben!“