Nackenschlag in der Nachspielzeit.

Die kleinen Löwen wurden gegen Spitzenreiter SpVgg Hankofen-Hailing in der Nachspielzeit bitter bestraft. Nach der Führung durch Alexander Freitag (30.) versäumten sie es, den zweiten Treffer nachzulegen. In der 4. Minute der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Benedikt Gänger nach einer Ecke den Ausgleich.

Die erste Chance erspielten sich die kleinen Löwen in der 2. Minute. Benedikt Auburger hatte von rechts geflankt, Lorenz Knöferl verlor jedoch in der Mitte das Kopfballduell. Der Tabellenführer aus Niederbayern zog sich weit zurück, verdichtete die Räume in der eigenen Hälfte und versuchte sein Glück in schnellem Umschaltspiel. Dieses Konzept ging erstmals in der 11. Minute auf. Nach einem Pass in die Tiefe tauchte Tobias Lermer frei vor György Szekely auf, der ihm entgegengekommen war und den Schuss von der Strafraumgrenze per Fußabwehr blockte. Auf der anderen Seite verfehlte Fabian Greilinger mit einem Linksschuss aus 21 Metern nur knapp das Tor von Hankofen-Hailing (13.). Im Gegenzug kam Vincent Ketzer halbrechts relativ frei zum Abschluss, der Schuss war aber zu schwach, um Szekely vor Probleme zu stellen (14.). Danach passierte kaum noch was an den Strafräumen, beide Mannschaften neutralisierten sich, kämpften verbissen um jeden Ball. Ein Distanzschuss von Alex Freitag ging knapp übers rechte Kreuzeck (26.). Vier Minuten später die Löwen-Führung. Auburger hatte von rechts geflankt, Tim Linsbichler kam aus acht Metern zum Abschluss, sein Schuss wurde jedoch von Elija Härtl geblockt. Die Kugel kam zu Freitag, der aus 20 Metern draufhielt und genau in den oberen rechten Winkel traf (30.). Ein Traumtor! Aber auch die Gäste waren gefährlich. Eine Rechtsflanke verlängerte Florian Sommersberger per Kopf in die Mitte, wo Lermer aber zu überrascht war, nicht damit gerechnet hatte. Szekely war dadurch zuerst am Ball (34.). Drei Minuten später trat nach einem Zuspiel Andreas Wagner über den Ball, sonst hätte es richtig brenzlig für die Sechzger werden können (37.). Kurz vor der Pause bewahrte Szekely mit einem Wahnsinnsreflex sein Team vorm Ausgleich. Tobias Richter hatte halblinks im Strafraum Lermer angespielt, der kam am linken Fünfmetereck zum Schuss, aber der Ungar war blitzschnell unten, brachte die Hand noch an den Ball (44.). Aber auch die Löwen hatten noch eine Chance. Ein Schuss von Greilinger aus 17 Metern ging nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (45.). Direkt danach schickte Schiedsrichter Vinzenz Pfister die Mannschaften in die Pause.

Nach Wiederanpfiff Stand zunächst Gäste-Keeper Sebastian Maier im Mittelpunkt. Nach einer Greilinger-Flanke steig Linsbichler am höchsten, seinen wuchtigen Kopfball lenkte der Torhüter über die Latte (49.). Vier Minuten später hatten die Löwen mal Platz zum Kontern. Kein Goden war auf der rechten Seite seinem Bewacher Brian Wagner entwischt, aber anstatt in die Mitte zu Lorenz Knöferl zu passen, suchte er selbst den Abschluss. Sein Schuss aus spitzem Winkel wehrte Maier ab (53.). Auf der anderen Seite legte Sommersberger für Tobias Beck auf, dessen Schuss aus 17 Metern am rechten Pfosten vorbeirauschte(56.). Im Gegenzug setzte sich Goden auf der rechten Seite durch, brachte dann aber den Ball nicht in die Mitte, wo drei Löwen auf das Zuspiel lauerten (56.). Nach einem Foul von Marco Mannhardt gab’s für die Gäste Freistoß am rechten Strafraumeck. Beck brachte den Ball mit links an den zweiten Pfosten, wo Andreas Wagner zum Kopfball kam, aber die Kugel in der vielbeinigen 1860-Abwehr hängen blieb (59.). Wieder rettete Szekely in der 65. Minute die Führung. Nach einem Freistoß von Beck aus dem linken Halbfeld verpasste Linsbichler die Kugel per Kopf am rechten Pfosten, der hinter ihm lauernde Härtl hob sie über den 1860-Keeper hinweg aufs Tor, wo Szekely im Rückwärtslaufen mit einer Hand den Ball noch vor der Linie wegfaustete. Drei Minuten später vergab Knöferl das 2:0. Linsbichler hatte von rechts quergelegt, der Löwen-Stürmer zögerte am Elfmeterpunkt einen Augenblick mit den Abschluss. Dadurch konnte Matthias Lazar dazwischen grätschen und den Schuss im letzten Moment verhindern (68.). Erneut verpasste Knöferl in der 77. Minute, den Deckel draufzusetzen. Greilinger hatte sich auf der linken Strafraumseite gegen zwei Gegner durchgesetzte, legte dann ab auf Knöferl, der am Fünfmeterraum noch den Torwart ausspielen wollte, aber dabei scheiterte. Nach einem Konter bediente Goden an der Strafraumkante Freitag, diesmal brachte Torhüter Maier noch die Finger dazwischen, lenkte den Schuss über die Querlatte (89.). Die Niederbayern gaben nicht auf. Ein Schuss von Sommersberger konnte Szekely gerade noch um den rechten Pfosten lenken (90.+3). Die Ecke brachte Beck in die Mitte, der eingewechselte Benedikt Gänger traf per Kopf zum 1:1 ausglich (90.+4). Während der Spitzenreiter den Punkt bejubelte, schlichen die kleinen Löwen mit hängenden Köpfen vom Feld.

Löwen-Trainer Frank Schmöller brauchte eine Weile, bis er das Remis einigermaßen verkraftet hatte. „Von den vier-, fünfmal, wo wir in Überzahl aufs gegnerische Tor laufen, musst das 2:0 machen. Dann ist der Deckel drauf. Aber das ist das Problem der NLZ-Mannschaften, dass sie einen Gegner, der am Boden liegt, nochmals zurückkommen lassen.“ Es sei schade, „aber es ist halt so alt wie der Fußball. Du wirst dann bestraft. Da gibt es keine Gerechtigkeit.“

Trotz des verpassten Sieges war der 55-Jährige insgesamt mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht.“ Probleme hatte der Ex-Profis bei den Standards gegen sein Team gesehen. „Die haben wir nicht gut verteidigt. Unterm Strich hat uns das am Ende auch die drei Punkte gekostet.“ Verbesserungspotential sieht Schmöller dagegen vor allem in der Effektivität. „Wir müssen die Konter abgezockter und konsequenter zu Ende spielen, den letzten Ball so versorgen, dass er auch mal ankommt, dass man ihn nur noch reinschieben braucht.“

Mit der gezeigten Reaktion, die er nach der 0:2-Niederlgae in Dachau gefordert hatte, war der Trainer zufrieden. „Es war von der Art und Weise her eine gute Leistung. Im Nachgang frage ich mich, warum wir nicht immer so? Wir stehen zwar nicht mit ganz leeren Händen da, aber es fühlt sich momentan so an!“

STENOGRAMM, 11. Spieltag, 05.09.2021, 14 Uhr

TSV 1860 München II – SpVgg Hankofen-Hailing 1:1 (1:0)

1860: Szekely (Tor) – Auburger, Belkahia (64., Amados), Leibelt Gresler – Mannhardt (66., Tutic), Freitag – Goden, Knöferl (83., Spennesberger), Greilinger – Linsbichler (88., Konjuhi).

Tore: 1:0 Freitag (30.), 1:1 Gänger (90.+4)
Gelbe Karten: Freitag, Gresler, Knöferl, Greilinger – B. Wagner, Ketzer.
Zuschauer: 300 auf dem Trainingsgelände an der Grünwalder Straße.
Schiedsrichter: Vinzenz Pfister (Oberbergkirchen); Assistenten: Damian Gruber (Taufkirchen), Alexander Meier (Waldperlach).