Wenig Licht und viel Schatten

Nach einer richtig schwachen ersten Halbzeit, an deren Ende Schalding-Heining mit einer 2:0-Führung in die Kabinen ging, rappelten sich die kleinen Löwen im zweiten Abschnitt noch einmal auf, doch der Treffer von Nico Karger nach 47 Minuten war zu wenig. Die U21 unterlag zu Hause mit 1:2.

Die Löwen begannen gegen Schalding engagiert, man merkte der Mannschaft durchaus an, dass sie sich für die Partie in Burghausen rehabilitieren wollte. Doch auch die Gäste zeigten von Anfang an, dass sie nicht gewillt waren, sich hier einfach nur ihrem Schicksal zu ergeben. So entwickelte sich ein flottes Spiel auf überschaubarem Niveau, das größtenteils ohne Torgelegenheiten auskam.

So war es auch kein großes Wunder, dass der erste Treffer der Partie aus einer Situation fiel, in keine Chance zu sehen war. Schalding bekam nahe der Mittellinie, ungefähr auf Höhe der Trainerbank einen Freistoß zugesprochen, den flankte Rockinger in die Mitte. An Freund und Feind vorbei fiel der Ball in die lange Ecke, es stand 0:1 und Netolitzky sah dabei nicht gut aus.

Als sich die Löwen noch schüttelten, erzielte Schalding den zweiten Treffer, Rott durfte im Strafraum unbedrängt aus kurzer Distanz zum 0:2 einschieben. Im Stadion standen alle in Schockstarre und wunderten sich. Immerhin bäumten sich die Löwen gegen Ende der ersten Hälfte wieder auf und versuchten den Anschlusstreffer zu erzielen, was ihnen bis zur Pause aber nicht mehr gelingen wollte.

Die zweite Hälfte begann, wie es schöner nicht sein könnte, Karger erzielte nach 90 Sekunden den Anschlusstreffer zum 1:2. Er setzte sich auf der Außenbahn gegen einen Schaldinger durch, drang in den Strafraum ein, ließ dort noch einen aussteigen und schob überklegt ins lange Eck. Über 40 Minuten also noch Zeit um Zähler zu holen.

Doch nach dem Tor waren die Löwen zwar das Team mit deutlich mehr Ballbesitz, größere Torgelegenheiten konnte sich die Elf von Daniel Bierofka aber nicht mehr erarbeiten. Am Ende entführte Schalding drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 22 Netolitzky, 4 Weber, 5 Kokocinski, 11 Köppel, 14 Mvibudulu, 15 Taffertshofer, 20 Karger, 21 Bachschmid, 24 Andermatt, 27 Scheidl, 44 Kinjo. Bank: 1 Fritz, 2 Kelmendi, 9 Pieper, 18 Mayer, 19 Aigner, 23 Helmbrecht, 26 Sefering.

Aufstellung Schalding: 1 Resch, 2 Gahabka, 5 Eibl, 8 Huber, 9 Pillmeier, 10 Brückl, 18 Lüftl, 19 Rott, 21 Rockinger, 23 Buchinger, 27 Huber. Bank: 22 Kronawitter, 4 Alagöz, 7 Wiesmaier, 13 Krenn, 17 Wirth, 30 Kurz, 33 Eiselt.

Wechsel: Mayer für Andermatt (46.), Pieper für Bachschmid (59.), Seferings für Kinjo (74.) – Krenn für Rockinger (71.), Wirth für Rott (71.), Alagöz für Lüftl (79.)

Tore: 0:1 Rockinger (25.), 0:2 Rott (28.), 1:2 Karger (47.)

Zuschauer: 700 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Andreas Hummel

Vorbericht:

Wiedergutmachung ist für die kleinen Löwen am Samstag, 14. November, gegen den SV Schalding-Heining nach der deutlichen Niederlage bei Wacker Burghausen angesagt. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist um 14 Uhr.

„Die Mannschaft hat nach dem 0:4 eine gute Reaktion im Training gezeigt“, erzählt U21-Chefcoach Daniel Bierofka. „Wenn wir das auf den Platz bringen, dann haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen.“

Bis zum Hinspiel galt der SV Schalding-Heining als Angstgegner. Dann gewann die Löwen-U21 deutlich mit 5:1 bei den Niederbayern. Richtig gut lief es danach für beide Teams nicht. Die Sechzger warten seit 22. August auf einen Heimerfolg, die Niederbayern seit acht Spielen auf einen Sieg. Der letzte Dreier datiert vom 12. September. Damals gewann Schalding-Heining mit 2:0 beim Spitzenteam 1. FC Nürnberg II. Dazwischen lag das torlose Remis gegen Tabellenführer Jahn Regensburg.

„Es würde mich überraschen, wenn Schalding-Heining hoch attackiert“, sagt Bierofka vor dem Duell am Samstag. „Schalding spielt auswärts defensiv“, so der 36-Jährige, der mit Blick auf die Tabelle feststellt. „Für uns ist jeder Gegner unangenehm.“

Dass es für sein Team erst zu zwei Heimsiegen reichte, liegt teilweise am kuriosen Spielplan. Sowohl das Heimrecht gegen den FC Bayern II als auch gegen Unterhaching wurde getauscht, so hatten die Löwen bisher erst sieben Heim-, aber bereits elf Auswärtspartien. „Momentan würden wir uns über einen dreckigen Sieg freuen“, sagt Bierofka. „Wir waren in den letzten Heimspielen immer die bessere Mannschaft, deshalb ist es umso frustrierender, dass es nicht zu einem Dreier gereicht hat“, so sein Kommentar zur Flaute im eigenen Stadion.

Einfach wird es sicher nicht, auch wenn die Niederbayern mittlerweile den Nimbus als Angstgegner verloren haben. Der 36-jährige Bierofka warnt besonders vor Schaldings Angreifer Michael Pillmeier. „Er ist ein hervorragender Stürmer, sehr schnell und kopfballstark. Ein Torjäger eben, den wir keine Sekunde aus den Augen lassen dürfen.“

Zurück im Training ist Andreas Scheidl, den Rückenprobleme zu einer Pause zwangen. „Er hat sich gut gefühlt. Wir müssen jetzt schauen, wie er auf die Trainingsbelastung reagiert. Mit Andi haben wir wieder eine Option mehr.“ So muss Bierofka lediglich auf Ludwig Steinhart (Faserriss) und Lucas Genkinger (Aufbautraining) verzichten.

Am Rande des Spiels sammelt die U15 der Löwen im Rahmen ihres Sozialprojekts für die „Münchner Tafel“, die an ihren Ausgabestellen im Stadtgebiet Lebensmittel an Menschen in Armut verteilt. An der Haupttribüne und der Stehhalle werden die Jungs mit Sammelbüchsen stehen. Spenden sind willkommen! Zudem haben die „Löwenfans gegen Rechts“ zur Regionalliga-Partie 25 Flüchtlinge eingeladen, die sie mit Fanschals ausstatten.