Ein Last-Minute-Treffer kostet den Sieg

Eigentlich wollten die kleinen Löwen die 40-Punkte-Marke knacken, dies wäre mit einem Sieg möglich gewesen. Durch Treffer von Nicholas Helmbrecht und Stephan Hain ging die U21 auch zweimal in Führung am Ende reichte es durch die beiden Treffer von Albian Ajeti aber nur zu einem 2:2-Unentschieden das der FCA unter „schmeichelhaft“ verbuchen darf.

Das Auswärtsspiel in der Rosenau begann für die kleinen Löwen nach Maß. Schon nach sieben Spielminuten war es einem Lapsus des Augsburger Abwehrspielers Spies zu verdanken, dass Nicholas Helmbrecht nach einer Standardsituation treffen durfte. Doch dazu benötigte es einige Zwischenstationen. Die Ecke kam kurz ausgeführt zu Andermatt und eigentlich war die Situation da schon vorbei, doch der Schweizer spielte einen klugen langen Ball über die herausrückende Abwehr hinweg und fand Lukas Aigner zwischen dem langen Pfosten und der Strafraumgrenze. Der wiederum spielte ideal auf Nicholas Helmbrecht der ins lange Eck schieben konnte.

Diese frühe Führung beim Abstiegskandidaten brachte den Löwen aber nicht die gewünschte Sicherheit. Insbesondere die verletzungsbedingt erneut neu zusammengewürfelte Abwehr zeigte sich ein ums andere Mal unsicher. So war es kein Wunder, dass der FCA die Chance bekam, mit zwei Spielern alleine auf Michael Netolitzky zuzugehen. Albian Ajeti überwand den Löwen-Keeper nach 22 Minuten zum Ausgleich.

In der Folge hätten sich die Löwen die Pausenführung durch einige gute Gelegenheiten verdient, ein Helmbrecht-Versuch ging kurz vor der Halbzeit noch vom Keeper abgelenkt an die Querlatte, doch es blieb beim 1:1-Unentschieden.

Die zweite Spielhälfte bot den wenigen Zuschauern in der großen Schüssel des Rosenaustadions dann keinen großen Fußball mehr. So war es auch kein großes Wunder, dass die ersten Chancen der Löwen aus Standards entsprangen, doch sowohl Hain als auch der eingewechselte Köppel scheiterten mit ihren Versuchen am Keeper der Gastgeber.

Dieser war dann allerdings chancenlos als sein Abwehrspieler Stanese mit einem Stockfehler Nicholas Helmbrecht vollkommen alleine auf das Tor der Gastgeber schickte.  Helmbrecht sah den mitgelaufenen Hain, der kein Problem hatte, zum 1:2 zu vollstrecken (73.).

Sieben Minuten später verpasste Helmbrecht die Entscheidung, als er nach einem langen Zuspiel von Köppel abermals alleine auf Gelios zugehen konnte, diesen umspielte dann aber mit einem zu schwachen Schuss das Tor nicht erreichte, bevor ein FCA-Abwehrspieler den Ball klärte.

Dies rächte sich kurz vor dem Ende, als Netolitzky einen einfachen Ball abfing. Bei der Landung kollidierte er außerhalb des Fünfers mit einem Gegenspieler, verlor den Ball und Ajeti staubte zum Ausgleich ab. Die Löwen reklamierten Foul. Allerdings muss man an dieser Stelle festhalten, dass wir vergangene Woche genauso gegen Schweinfurt getroffen haben.

Am Ende haderten die Löwen mit sich, der Chancenverwertung und dem Ergebnis. Nach dem Spielverlauf wäre ein Sieg verdient gewesen.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 22 Netolitzky, 2 Kelmendi, 5 Kokocinski, 19 Aigner, 20 Karger, 23 Helmbrecht, 24 Andermatt, 25 Genkinger, 26 Seferings, 29 Hain, 43 Bandowski. Bank: 1 Fritz, 6 Hürzeler, 7 Marton, 11 Köppel, 17 Katidis, 21 Bachschmid, 28 Steinhart.

Aufstellung FCA II: 1 Gelios, 5 Stanese, 6 Schuster, 8 Spies, 9 Vrenezi, 10 Tugbay, 14 Reinthaler, 19 Günther-Schmidt, 20 Bekiroglu, 23 Ajeti, 26 Kurz. Bank: 12 Kastenmeier, 3 Künzel, 4 Reinhardt, 11 Önat, 22 Thiel, 39 Uhde.

Wechsel: Uhde für Vrenezi (46.), Thiel für Kurz (77.), Reinhardt für Tugbay (86.) – Köppel für Bandowski (64.), Hürzeler für Seferings (64.), Bachschmid für Hain (88.)

Tore: 0:1 Helmbrecht (7.), 1:1 Ajeti (22.), 1:2 Hain (73.), 2:2 Ajeti (87.)

Zuschauer: 414 im Rosenaustadion

Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer

Vorbericht:

Seit acht Spielen ist die Löwen-Reserve in der Regionalliga Bayern ungeschlagen. Am Samstag, 9. April, geht es zum Tabellenvorletzten FC Augsburg II. Anpfiff im Rosenaustadion ist um 14 Uhr.

Die Serie verteidigen, so lautet das Ziel von Trainer Daniel Bierofka in der Fuggerstadt. Dass dies kein leichtes Unterfangen wird, zeigen die letzten Partien des Teams von Christian Wörns. Nach der 0:6-Heimklatsche gegen die SpVgg Unterhaching spielte die FCA-Reserve drei Mal zu Null, holte fünf Punkte.

„Man darf sich nicht vom Tabellenstand blenden lassen“, warnt Bierofka, „gerade nicht, wenn man sich die Aufstellung der letzten Spiele betrachtet. Das ist eine gute Mannschaft mit guten Einzelspielern.“

Das gilt auch für sein Team, nimmt man die 1. Halbzeit gegen Schweinfurt mal aus. Drei Unentschieden gab es zuletzt, darunter das 1:1 bei Tabellenführer Jahn Regensburg und das 0:0 zu Hause gegen den FC Ingolstadt II sowie gegen die in der Rückrunde ungeschlagenen Schweinfurter. „Ich spreche ungern vom fehlenden Glück, aber der eine oder andere Ball hätte schon drin sein können“, kommentierte Bierofka jeweils die beiden Aluminiumtreffer in den beiden letzten Heimspielen. „Auch in Anbetracht der vier Unentschieden ist die Serie von acht ungeschlagenen Spielen immer noch sehr ordentlich“, findet der Ex-Profi.

Zumal nicht vergessen werden darf, dass dem 37-Jährigen in den vergangenen Wochen kaum personelle Alternativen zur Verfügung standen, die Mannschaft sich fast von selbst aufstellte. „Unter der Woche hatte ich nur elf oder zwölf Spieler im Training. Das ist nicht einfach.“

Neben dem langzeitverletzten Florian Pieper (Kreuzbandriss) ist auch die Rückkehr von Felix Weber in dieser Saison fraglich, obwohl Bierofka nach der Leisten-OP von einem „normalen Heilungsverlauf“ beim Innenverteidiger spricht. „Er ist wieder im Lauftraining. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass er in dieser Runde noch ein Spiel bestreitet, ist eher gering.“

Gegen Augsburg scheint weiter Andreas Scheidl wegen muskulärer Probleme auszufallen. „Es sieht schlecht aus“, bestätigt Bierofka, der ebenfalls auf Kevin Pino Tellez (Adduktorenverletzung) und Angelo Mayer (Nebenhöhlenentzündung) verzichten muss. „Mir stehen für Samstag nur 13 Feldspieler zur Verfügung.“ Deshalb hegt der Ex-Profi die Hoffnung, dass er vielleicht von den Profis Verstärkung bekommt oder den einen oder anderen A-Jugendspieler. „Das wird sich kurzfristig entscheiden. Wenn nicht, spielt die gleiche Mannschaft wie in den letzten Spielen.“

Das Hinspiel gegen den FCA II endete 1:1. „Da wird aber eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz stehen. Augsburg hat sich zuletzt enorm verbessert, sich gegen starke Teams wie Illertissen und Bayreuth gut aus der Affäre gezogen. Sie sind eindeutig auf dem aufsteigenden Ast. Es wird ein sehr schweres Spiel. Das muss uns bewusst sein.“

Bierofka fährt trotzdem mit Vorfreude ins Rosenaustadion. „Ich glaube, ich habe dort noch nie verloren.“ Besonders gerne erinnert er sich an seinen letzten Auftritt als Spieler in dem altehrwürdigen Oval. Zu Beginn der Saison 2007/2008 gelang den Löwen-Profis ein 6:2-Erfolg. Bierofka hatte kurz vor der Pause zum 3:1 getroffen.