Schon wieder Remis …

Zehn Spiele in Folge ist die U21 nun ungeschlagen, doch das freut nach dem Spiel gegen den FC Amberg nur wenige. Die Gäste rührten über 90 Minuten in ihrer Hälfte Beton an. Diesen konnten die Löwen nicht knacken, daran änderte auch der Einsatz von Nico Karger, Torschützenkönig der U21 nichts.

Amberg begann die Partie wie erwartet mit einer stabilen Defensive und stellte die kleinen Löwen damit vor eine harte und undankbare Aufgabe. Immer wieder rannten die Jungs von Daniel Bierofka auf das Tor von Matthias Götz an, doch der hielt seinen Kasten in den ersten 45 Minuten sauber. Nicolas Andermatt, Nico Karger, Fabian Hürzeler, Lukas Aigner, sie alle hatten gute Chancen um einen Treffer zu erzielen, scheiterten aber aus den unterschiedlichsten Gründen.

Amberg spielte nicht wie ein Abstiegskandidat, sie machten es recht gut, standen defensiv sicher und wenn sich vorne die Gelegenheit für einen Angriff bot, dann waren sie zur Stelle. Marco Wiedmann hätte die schwarz-gelben kurz vor der Pause beinahe in Führung bringen können, doch sein Schuss ging über die Querlatte.

So ruhten die Hoffnungen der kleinen Löwen und deren Fans auf der zweiten Spielhälfte. Doch diese wurden bitter enttäuscht, denn im zweiten Abschnitt waren auch die wenigen guten Chancen der ersten Hälfte nicht mehr zu beobachten. Am Ende stand ein enttäuschendes 0:0 gegen den Abstiegskandidaten aus der Oberpfalz.

Vorbericht:

Aufstellung TSV 1860 II: 22 Netolitzky, 5 Kokocinski, 6 Hürzeler, 18 Mayer, 19 Aigner, 20 Karger, 23 Helmbrecht, 24 Andermatt, 25 Genkinger, 26 Seferings, 27 Scheidl. Bank: 1 Fritz, 2 Kelmendi, 7 Marton, 17 Katidis, 21 Bachschmid.

Aufstellung Amberg: 1 Götz, 5 Gorgiev, 6 Graml, 10 Wiedmann, 13 Plänitz, 14 Hempel, 15 Ceesay, 19 Lincke, 20 Schneider, 21 Torunarigha, 31 Kühnlein. Bank: 25 Schober, 2 Fischer, 4 Göpfert, 8 Dietl, 9 Seitz, 11 Werner, 18 Karzmarczyk.

Wechsel: Katidis für Hürzeler (59.), Kelmendi für Scheidl (75.), Bachschmid für Genkinger (75.) – Werner für Torunarigha (68.), Dietl für Schneider (75.), Fischer für Hempel (88.)

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 628 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann

Vorbericht:

Seit neun Spielen sind die kleinen Löwen in der Regionalliga Bayern ungeschlagen. Am Samstag, 16. April 2016, kommt mit dem FC Amberg die schlechteste Rückrundenmannschaft ins Grünwalder Stadion. Anpfiff der Partie ist um 14 Uhr. Zuvor (12 bis 13.30 Uhr) ist in der Stadiongaststätte wieder die Ausstellung „Sechzig. 50 Jahre. Deutscher Meister.“ zu sehen.

Noch wird in der Familie Bierofka eifrig diskutiert. Darf Nicole, die Ehefrau von U21-Coach Daniel Bierofka, nun zum Heimspiel  gegen den FC Amberg oder nicht? „Zumindest haben wir zuletzt wieder getroffen, als sie im Stadion war, und wir haben nicht verloren“, sagt der 37-jährige Trainer. Aber gewonnen hat sein Team auch nicht. Als Glücksbringer geht Nicole deshalb nicht unbedingt durch.

Doch im Grunde kann ihr Ehemann mit den Ergebnissen aufgrund der Personalsituation seiner Mannschaft zufrieden sein. Schließlich liegt die letzte Niederlage zehn Spiele zurück, datiert noch aus dem alten Jahr. „Die Serie ist absolut positiv in Anbetracht unserer Ausfälle“, sagt der Ex-Profi. „Ich muss vor der Mannschaft den Hut ziehen, so wie sie in der Rückrunde aufgetreten ist.“ Mit etwas Glück, so Bierofka, hätte gerade in den letzten drei Spielen der „eine oder andere Sieg“ herausspringen können. „Wir haben fünf Mal Aluminium getroffen“, rechnet er vor.

Vier Unentschieden gab es zuletzt. Beim FC Augsburg II fehlten den kleinen Löwen nur vier Minuten zum Dreier. Nach Videoanalyse und Nachbetrachtung der 90 Minuten im Rosenaustadion kam Bierofka zu der Erkenntnis, „dass wir das die letzten Wochen schon besser gemacht haben“. Er monierte vor allem die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. „Die waren einfach zu groß.“ Der Löwen-Coach führt das auf die Umstellungen zurück. Mit Stephan Hain, Jannik Bandowski und Nico Karger kamen beim 2:2 in Augsburg gleich drei Profis zum Einsatz. „Die Rädchen haben nicht so ineinander gegriffen. Aber das muss man als Trainer unter den Bedingungen auch mal akzeptieren.“

Aufgrund der Tabellensituation gehen die kleinen Löwen am Samstag als klarer Favorit ins Spiel gegen Amberg. Dabei standen die Oberpfälzer nach der Vorrunde als Neunter mit 22 Punkten einen Zähler vor den Löwen (21/11.). In der Rückserie holte das Team von Ex-Profi Timo Rost aus elf Spielen lediglich fünf Punkte, erzielte gerade mal fünf Treffer.  In der ersten Halbserie waren es noch 29 Tore. Damit stürzten die Ostbayern auf den drittletzten Platz ab, sind in akuter Abstiegsgefahr.

Ein Selbstläufer gegen den Aufsteiger erwartet Bierofka trotzdem nicht. „Beim 0:0 gegen Regensburg hat Amberg ein Lebenszeichen gesendet“, findet der 1860-Trainer. Die Mannschaft hätte gegen den Spitzenreiter gut verteidigt, kaum Chancen zugelassen. „Deshalb müssen wir schauen, dass wir die Möglichkeiten, die wir herausspielen, konsequent nutzen. Gleichzeitig müssen wir hinten wach sein, denn wenn wir in Rückstand geraten, wird es sehr schwer gegen Amberg.“

Unter der Woche hatte Bierofka nur zwölf Spieler im Training. Fabian Hürzeler und Foti Katidis meldeten sich wegen einer Grippe ab. Neben den langzeitverletzten Florian Pieper (Kreuzband-OP) und Felix Weber (Leisten-OP) fehlen Kevin Pino Tellez (Adduktorenprobleme) und Andreas Scheidl (Aufbautraining). Wenigstens meldete sich Linksverteidiger Angelo Mayer zurück, ist für Amberg wieder einsatzbereit.