Ein Punkt der Moral

Die Löwen erkämpften sich beim VfB Hallbergmoos auf schwerem Geläuf einen Punkt. Bereits nach einer Viertelstunde gerieten die Sechzger durch Simon Werner in Rückstand (15.). Bis zum Ende drängten sie auf den Ausgleich und belohnten sich damit in der 87. Minute durch den Treffer von Jeremie Zehetbauer zum 1:1-Endstand vor 620 Zuschauern.

Die Platzverhältnisse in Hallbergmoos ließen nichts anderes als ein Kampfspiel zu. Die Löwen-Reserve fand gut ins Spiel, hatte in der Anfangsphase zwei gute Chancen, die sie aber nicht nutzen konnten. Umso ärgerlich, dass die U21 in der 15. Minute in Rückstand geriet. Nach einem Ballverlust links hinten schaltete Hallbergmoos schnell um, Johannes Petschner passte an den zweiten Pfosten, wo Simon Werner den Ball nur noch über die Linie drücken musste (15.). „Von dem Augenblick an waren wir nicht mehr so souverän“, kritisiert Löwen-Trainer Frank Schmöller.

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Die Löwen-U21 drängte vehement auf den Ausgleich. In der 81. Minute verpasste der eingewechselte Samir Neziri nach Zuspiel von Mussa Fofanah zunächst das 1:1. Das gelang Jeremie Zehetbauer wenig später. Lasse Lehmann hatte von der Mittellinie in die Spitze gepasst, Neziri legte von rechts in die Mitte auf Zehetbauer, der freistehend aus zehn Metern das 1:1 erzielte. Noch einmal mussten die Sechzger zittern. In der Nachspielzeit gab es für die Gastgeber am linken Strafraumeck einen Freistoß. Andreas Kostorz führte aus, traf aber zum Glück für die Löwen nur die Oberkante der Latte (90.+1). Kurz danach war Schluss.

„Es wäre extrem bitter gewesen, wenn wir am Ende mit leeren Händen dastehen“, meint Schmöller. Seine Begründung. „Nur wir haben etwas für das Spiel gemacht!“ Der 55-Jährige lobt, dass die Mannschaft immer an sich glaubte.. Er selbst bewies ein glückliches Händchen. „Alle Einwechselspieler haben gezündet. Wir sind glücklich, dass wir wenigstens einen Punkt mitgenommen haben.“

Doch nur Engagement allein reiche nicht. Das hat er den Spielern auch so gesagt. „Wir müssen cleverer sein, effektiver und kaltschnäuziger. Wir müssen auch mal aus wenig viel machen und nicht nur umgekehrt. Die Effektivität ist auch für mich als Trainer die Königsdisziplin. Da lass‘ ich die Jugend meiner Spieler nicht als Entschuldigung gelten. Wir müssen schnell lernen“, so der Ex-Profi. „Es ist einfach zu wenig, dass wir aus den beiden Auswärtsspielen in diesem Jahr bei Türkspor Augsburg und jetzt in Hallbergmoos nur einen Punkt geholt haben“, ärgert sich der Coach.

Nach dem Auslaufen am Samstag geht es zum Weißwurstfrühstück und zum Eisstockschießen. Ein Gönner des 1860-Nachwuchses hat die Mannschaft dazu eingeladen. „Darauf freuen wir uns“, sagt Schmöller.

STENOGRAMM, 28. Spieltag, 11.03.2022, 19.30 Uhr

VfB Hallbergmoos – TSV 1860 München II 1:1 (1:0)

1860: Szekely (Tor) – Spennesberger, Sponer, Leibelt, Heigl – Lehmann – Auburger, Cocic (77., Neziri), Tutic (66., Wicht), Fofanah – Konjuhi (46., Zehetbauer).

Tore: 1:0 Werner (15.), 1:1 Zehetbauer (87.).
Gelbe Karten: Petschner, Werner, Mömkes – Spennesberger.
Zuschauer: 620 im Stadion am Airport.
Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried); Assistenten: Rico Spyra (Erding), Sebastian Fleschhut (Seeg).


Die Löwen-U21 gastiert zu Beginn des 28. Spieltags in der Bayernliga Süd am Freitagabend, 11. März 2022, bei Aufsteiger VfB Hallbergmoos. Anpfiff im Stadion am Airport (Am Söldnermoos 61, 85399 Hallbergmoos) ist um 19.30 Uhr.

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Im Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen den TSV 1880 Wasserburg feierten die kleinen Löwen beim 3:0 ihren ersten Erfolg im Punktspieljahr, setzten sich damit ein Stück weit von den Abstiegsrelegationsrängen ab. Gleich acht Spieler aus dem Trainingskader der Profis hatten das Bayernliga-Team verstärkt. Dieses Mal werden sich die Abstellungen in Grenzen halten, spielt doch die Drittliga-Mannschaft am gleichen Abend bei Viktoria Berlin.

Hallbergmoos musste zu beginn der Saison als Aufsteiger Lehrgeld bezahlen, hat sich aber zuletzt gefestigt und sich bis auf einen Relegationsrang hochgearbeitet. In den bisher sechs absolvierten Rückrundenspielen sind die Kicker aus dem Landkreis Freising noch ungeschlagen, kassierten in den drei Spielen dieses Jahres noch keinen Gegentreffer. „Sie haben sich defensiv unter dem neuen Trainer stabilisiert“, weiß Löwen-Coach Frank Schmöller.

Dieser heißt Matthias Strohmaier und ist beim TSV 1860 kein unbekannter. Der 27-Jährige erhielt zwischen 2007 und 2012 seine Ausbildung bei den Junglöwen, über den FC Augsburg II, FC Bayern München, FC Vaduz, 1. FC Schweinfurt 05, VfR Garching und Türkspor Augsburg landete der Innenverteidiger beim VfB , wo er als Spielertrainer fungiert. Beim 0:0 in Pullach am vergangenen Wochenende stand er nach einem Achillessehnenriss erstmals wieder auf dem Platz.

Löwen-Coach Schmöller erwartet eine stimmungsvolle Partie im Stadion am Airport. „In Hallbergmoos herrscht immer eine besondere Atmosphäre, gerade unter Flutlicht.“ Seine junge Mannschaft müsse sich darauf einstellen. Die Gastgeber rechnen mit rund 1.000 Zuschauern. „Die Jungs sollen das genießen“, sagt der 55-Jährige, warnt aber gleichzeitig: „Wir stehen vor einer schweren Aufgabe, die wir lösen müssen, aber auch können. Wir sind dazu in der Lage“, findet Schmöller. Dazu brauche sein Team „Mentalität und eine gesunde Aggressivität in den Zweikämpfen. Wir müssen jeden Zentimeter des Spielfelds bearbeiten und bei Ballbesitz spielerische Lösungen finden.“

Fehlen wird in Hallbergmoos neben Claudio Milican, der an einem Faserriss im hinteren Oberschenkelbereich laboriert, auch Co-Trainer Thomas Hiechinger. Den 35-Jährigen hat es beim Training mit den Alten Herren des TSV 1860 München schwer erwischt. Dabei zog er sich einen doppelten Knöchelbruch und ein Riss der Bänder im Sprunggelenk zu. Er wird am Spieltag operiert.