Klarer Sieg gegen Dachau.

Mit dem letzten Aufgebot – auf der Bank saßen nur drei U19-Spieler – gelang der Löwen-U21 in der Bayernliga Süd ein wichtiger 5:1-Erfolg über den TSV 1865 Dachau. Mann des Tages war Timo Spennesberger, der einen Dreierpack schnürte (10., 53. und 85.). Dazwischen trafen Mason Judge (40.) und Mussa Fofanah (69.).

Die kleinen Löwen fanden trotz der vielen Umstellungen im Team gut in die Partie und gingen bereits in der 10. Minute in Führung. Nach einem Fehler im Aufbau der Dachauer eroberten sie den Ball, schalteten schnell um, Jeremie Zehetbauer passte von links in die Mitte, wo Timo Spennesberger nur noch einschieben brauchte. „Das war schön herausgespielt“, freute sich Trainer Frank Schmöller über diesen Treffer. Genauso ärgerte ihn, dass die Gäste mit einem ähnlichen Tor nach knapp einer halben Stunde zum Ausgleich durch Daniel Leugner gekommen waren (29.). „Das 1:1 war völlig unnötig nach einem einfachen Ballverlust im Spielaufbau!“ Doch die Mannschaft zeigte eine gute Reaktion, kam im Anschluss an einen Standard durch einen Kopfballtreffer von Mason Judge zur erneuten Führung (40.). Es war das erste Tor des US-Verteidigers, der erst im Winter zur den Löwen gekommen war, in seinem ersten Startelf-Einsatz.

Mit dem neuerlichen Rückstand musste Dachau nach dem Seitenwechsel mehr riskieren und lief ein ums andere Mal in Konter der Löwen. Spennesberger (53.), Mussa Fofanah (69.) und erneut Spennesberger mit seinem dritten Treffer nutzten den sich bietenden Platz. Trotzdem war Schmöller mit der Torausbeute nicht zufrieden. „Wenn wir die Konter besser zu Ende spielen, dann wird es ein Debakel für Dachau.“ Aber der 55-Jährige ließ Milde mit seinem Team walten. „Wir sind glücklich, dass wir die drei Punkte bei den Voraussetzungen geholt haben.“ Am Donnerstag hatte Schmöller nur sechs Spieler im Training, am Freitag acht und am Samstag zehn. „Die von mir geforderte Jetzt-Erst-Recht-Mentalität haben die Jungs umgesetzt, einen tollen Spirit gezeigt, richtig Gas gegeben und massiv gespielt. Der Sieg heute war extrem wichtig.“

STENOGRAMM, 29. Spieltag, 20.03.2022, 14 Uhr

TSV 1860 München II – TSV 1865 Dachau 5:1 (2:1)

1860: Hundertmark (Tor) – Auburger (86., Auerhammer), Judge, Leibelt, Heigl – Lehmann – Zehetbauer, Spennesberger, Tutic, Fofanah (88., Zech) – Neziri (80., Zivanovic).

Tore: 1:0 Spennesberger (10.), 1:1 Leugner (29.), 2:1 Judge (40.), 3:1 Spennesberger (53.), 4:1 Fofanah (69.), 5:1 Spennesberger (85.)
Gelbe Karten: Lehmann, Spennesberger, Fofanah, Judge – Brey, Sinan, Leiber, Weiser.
Gelb-Rote Karte: Zehetbauer (81.).
Zuschauer: 100 auf dem Trainingsgelände Grünwalder Straße 114.
Schiedsrichter: Markus Haase (Burglengenfeld); Assistenten: Tobias Thanner (Kreith), Stefan Mehrl (Wackersdorf).


Die Löwen-U21 empfängt am Sonntag, 20. März 2022, in der Bayernliga Süd den TSV 1865 Dachau. Anpfiff auf dem Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114 ist um 14 Uhr.

Derzeit tüftelt U21-Coach Frank Schmöller an der Aufstellung. „Wir haben extreme Verletzungs- und Krankheitsprobleme“, erklärt der 55-Jährige, der krankheitsbedingt auf Valentin Sponer, Mussa Fofanah, Benjamin Auburger und Fabian Rother verzichten muss. Dazu laborieren Claudio Milican und Valdrin Konjuhi an einer Muskelverletzung. Die personellen Probleme verstärkt, dass sowohl die Profis zeitgleich in Mannheim und die U19 in Schweinfurt um 13 Uhr spielen und deshalb Abstellungen kaum möglich sind.

„Wir werden immer noch eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bringen“, gibt sich Schmöller kämpferisch, „auch wenn viele Spieler Positionen begleiten müssen, auf denen sie noch nicht so oft gespielt haben.“ Der Ex-Profi fordert von seinen Jungs eine „Jetzt-Erst-Recht-Mentalität. Jeder muss am Sonntag ein paar Prozent mehr auf die Platte schmeißen, um das ausgleichen zu können. Besondere Situationen verlangen eben besondere Maßnahmen.“ In diesem Zusammenhang bedankt sich Schmöller bei Profitrainer Michael Köllner und U19-Coach Jonas Schittenhelm, „die versucht haben, uns im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen“.

Mit Ex-Profi Fabian Lamotte, der schon seit 2015 in Dachau als Spielertrainer fungiert, sowie Lirim Kelmendi, Daniel Leugner und Chaka Ngu’Ewodo sind einige Akteure beim Gegner aktiv, die eine 1860-Vergangenheit besitzen.

Für die kleinen Löwen besteht gegen Dachau erneut die Möglichkeit, zwischen sich und den Abstiegsrelegationsrängen bzw. den direkten Abstiegsplätzen weiter Abstand zu legen. Der TSV 1865 liegt derzeit mit 24 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz, dem ersten direkten Abstiegsrang. Die Löwen-U21 hat auf Rang elf bereits acht Zähler mehr auf dem Konto. Auch deshalb wäre bereits eine Punkteteilung unter den gegebenen Umständen ein kleiner Erfolg.

Doch davon will Schmöller nichts wissen. „Als Ausrede lasse ich die personelle Situation nicht gelten. Jeder Spieler hat zwei gesunde Füße und zwei gesunde Lungenflügel. Es gibt für mich keine Alibis. Wir sind jetzt gefordert, Lösungen zu finden!“