Sieg beim Schlusslicht.

Die Löwen-U21 gewann mit 2:1 beim Tabellenschlusslicht TSV Schwabmünchen mit 2:1 und blieb damit im neunten Spiel in Folge ungeschlagen. Bereits in der 2. Minute traf Jeremie Zehetbauer zur Führung der Sechzger. Später sah der Torschütze Gelb-Rot (28.). In der Nachspielzeit überschlugen sich die Ereignisse. Erst erzielte Qazim Prushi den Ausgleich (90.+1), dann konterte Colin Beutel zum 1860-Sieg (90.+3).

Es begann gut für die kleinen Löwen. Nach einer Seitenverlagerung flankte Colin Beutel an den zweiten Pfosten. Dort waren sich zwei Schwabmünchener Verteidiger nicht einig, wer den Ball klären sollte. Mussa Fofanah schnappte sich die Kugel, legte sie zurück auf Jeremie Zehetbauer, der aus kurzer Distanz zum 1:0 traf (2.). „So ein frühes Tor kann alles lösen oder schwerer machen“, philosophierte U21-Trainer Frank Schmöller über diesen Treffer. Das Zweite war der Fall. „Es hat dazu geführt, dass die Mannschaft nicht mehr konsequent nach vorne durchgespielt hat. Letztlich hat uns das frühe Tor nicht gutgetan“, so der 55-Jährige. Trotzdem kam sein Team zu Chancen, die es aber ungenutzt ließ, weil die letzte Konsequenz fehlte. Dazu kam die Gelb-Rote Karte für den Torschützen. In der 19. Minute hatte Zehetbauer bereits Gelb gesehen, in der 28. Minute folgte die zweite Karte. „Die kann der Schiedsrichter allein schon wegen fehlender Cleverness bei Jeremie geben“, ärgerte sich Schmöller über das Verhalten seines Schützlings. Dadurch mussten die Löwen mehr als eine Stunde in Unterzahl auskommen.

Dazu verletzte sich im zweiten Durchgang Innenverteidiger Fabian Rother und Außenbahnspieler Fofanah. Für sie kamen der A-Junior Daniel Winkler und Anian Brönauer, der nach monatelanger Verletzung erst diese Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war, in die Partie. Trotz Unterzahl wurden die Gastgeber lediglich durch Standards gefährlich. Ansonsten verteidigten die Sechzger alles weg. „Hinten raus hat uns dann die Luft verlassen“, räumte Schmöller ein. Den Gegentreffer in der 1. Minute der Nachspielzeit bezeichnete er als „Murmeltor“. Ein Standard segelte in den Strafraum, rutschte durch und irgendwie brachte Qazim Prushi die Kugel an David Hundertmark vorbei zum 1:1 ins Tor. Doch die kleinen Löwen zeigten einmal mehr Moral, konterten nochmals. Der Siegtreffer war eine Co-Produktion der beiden A-Junioren. Winkler trieb über rechts den Ball nach vorne, spielte einen Steckpass auf Beutel, der lief auf Torwart Elias Reinert zu, überlupfte ihn. Vom rechten Innenposten prallte der Ball zum 2:1 über die Linie (90.+3).

„Letztlich haben wir unser Ziel, die drei Punkte, erreicht“, zeigte sich Coach Schmöller mit dem Ergebnis zufrieden. „Sicher war es kein ansehnliches Fußballspiel, aber wir haben mit viel Leidenschaft am Ende das Spiel für uns entschieden. Die Leistung der Mannschaft über eine Stunde in Unterzahl verdient Respekt. Aufgrund der momentanen Personalsituation können wir auf die Serie von neun ungeschlagenen Spielen stolz sein.“ Mit dem neuerlichen Erfolg hat sich die Mannschaft in der Tabelle bis auf Platz sieben vorgearbeitet.

STENOGRAMM, Nachholspiel 24. Spieltag, 20.04.2022, 18 Uhr

TSV Schwabmünchen – TSV 1860 München II 1:2 (0:1)

1860: Hundertmark (Tor) – Sponer, Rother (64., Winkler), Judge, Heigl – Lehmann – Fofanah (67., Brönauer), Leibelt, Beutel (90.+4, Auerhammer), Zehetbauer, – Neziri (80., Konjuhi).

Tore: 0:1 Zehetbbauer (2.) 1:1 Prushi (90.+2), 1:2 (90.+3).
Gelbe Karten: Vrenezi, Mbaraka, Prushi – Zehetbauer, Brönauer.
Gelb-Rote Karte: Zehetbauer (28.).
Zuschauer: 300 in der AugustaMassivHaus Arena.
Schiedsrichter: Florian Wildegger (Bobingen); Assistenten: Alessa Plass (Göggingen), Daniela Göttlinger (Adelsried).


Endlich soll sie stattfinden, die schon mehrfach verschobene Partie des 24. Spieltages der Löwen-U21 beim TSV Schwabmünchen. Anpfiff in der AugustaMassivHaus Arena (Riedstraße 59, 86830 Schwabmünchen) ist am Mittwoch, 20. April 2022, 18 Uhr.

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Die kleinen Löwen sind seit acht Spielen ungeschlagen, holten 16 Punkte und konnten sich damit ein großes Stück von den Abstiegs- bzw. Relegationsplätzen entfernen. Bei einem Sieg über das Schlusslicht Schwabmünchen winkt dem Team von Trainer Frank Schmöller sogar der Sprung auf Platz sieben. Doch der 55-Jährige hält von solchen Rechenexempeln nichts: „Wenn wir mit der Einstellung reingehen, dass wir das locker gewinnen, werden wir nichts holen“, warnt er. „Wir sollten uns davor hüten, dass es ein Selbstläufer wird.“

Dass Schwabmünchen Tabellenschlusslicht und nur noch theoretisch eine Chance hat, die Klasse zu halten, interessiert Schmöller wenig. „Wir werden trotzdem was tun müssen. In der Vergangenheit hat es nicht unbedingt zu unseren Kernkompetenzen gehört, solche Spiele souverän zu gewinnen. Der Gegner will auch die Punkte. Sicher geht es in diesem Spiel nicht um einen Schönheitspreis.“

Zumal sich die Personalsituation weiter verschärft hat. Am Ostermontag standen im Training gerade mal elf Feldspieler auf dem Platz, darunter mit Anian Brönauer und Gabriel Wanzeck zwei Spieler, die nach langer Verletzungspause sich noch im Aufbau befinden. Nach Timo Spennesberger (Bauchmuskelverletzung) fehlt mit Leon Tutic in Schwabmünchen höchstwahrscheinlich ein weiterer Mittelfeldspieler wegen einer Grippe. „Zu 90 Prozent ist er nicht einsatzfähig“, so Schmöller. Damit wäre erneut das Mittelfeld, zuletzt Prunkstück der Löwen-Reserve, gesprengt. Es besteht wenigstens Resthoffnung, dass Lasse Lehmann nach seiner Sprunggelenksverletzung zurückkehrt. Das wird sich aber erst im Abschlusstraining am Dienstagabend endgültig entscheiden.

„Die Personalsituation ist kritisch“, so der 55-jährige Löwen-Coach. Er sei in Abstimmung mit Jonas Schittenhelm wegen möglicher Verstärkungen von der U19. Egal, wer am Ende aufläuft, Schmöller rechnet mit einem „heißen Fight. Jeder erwartet von uns einen Sieg. Dazu dürfen wir aber keinen Millimeter von der zuletzt gezeigten Einstellung abgehen“, warnt er sein Team vor Schlendrian.