Auswärtssieg in Landsberg. Dreierpack von Tutic.

Die Löwen-U21 ließ sich auch nicht vom TSV 1882 Landsberg aufhalten, gewann in der Lechstadt mit 3:1 und ist nun seit zehn Spielen ungeschlagen. In der Tabelle schob sich das Team von Trainer Frank Schmöller am Gegner vorbei auf Platz sechs. „Mann des Spiels“ war Leon Tutic, der alle drei Treffer (23., 45.+1 und 54.) der Sechzger erzielte.

Landsberg, das tags zuvor die Verpflichtung von Sascha Mölders für die kommende Saison perfekt machte, geriet in der 23. Minute in Rückstand. Eine Flanke wurde von der Abwehr per Kopf abgewehrt, Leon Tutic am rechten Strafraumeck nahm den Abpraller volley, traf zum 1:0 ins rechte Eck. Nur knapp eine Viertelstunde hielt die Führung an. Nach einer Ecke verharrte die Löwen-Abwehr im Tiefschlaf, keiner fühlte sich für Luca Wollens zuständig, der aus sieben Metern mit deem linken Innenrist zum 1:1 David Hundertmark überwand (39.). In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit brachte Tutic mit seinem zweiten Treffer sein Team erneut in Front. Moritz Heigl spielte auf der linken Seite einen Steckpass auf Jeremie Zehetbauer, der in den Rücken der Abwehr passte, wo Tutic aus acht Metern zum 2:1-Pausenstand ins lange Eck vollendet (45.+1).

Endgültig brachte Tutic in der 54. Minute sein Team mit Treffer Nummer drei auf die Siegerstraße. Diesmal lief der Angriff über die rechte Seite, Mussa Fofanah passte in den Rückraum, wo Tutic mit links ins rechte Eck zum 3:1. Vollendete. Danach hatten die Löwen noch einige Chancen, aber ein weiteres Tor wollte nicht mehr gelingen.

Coach Frank Schmöller sprach von einer „souveränen und reifen Leistung. Es war eines unserer besten Spiele“, schwärmte der 55-Jährige, „dazu haben wir drei wunderschön herausgespielte Tore erzielt.“ Unterm Strich seien es in einer Partie auf spielerisch hohem Niveau „hochverdiente drei Punkte“ gewesen. „In der 2. Halbzeit hätten wir mindestens noch ein Tor machen müssen“, war er lediglich mit der Ausbeute nicht ganz zufrieden.

Ein besonderes Lob hatte der Trainer für Leon Tutic parat. „Klar, bei drei Toren hat er ein Sonderkompliment verdient. Er war richtig ‚on fire‘, wie man auf Neudeutsch so schön sagt. Aber eigentlich waren alle gut drauf“, machte der Ex-Profi dem ganzen Team ein Kompliment. „heute hatten wir auch auf der Bank die Qualität, um nachlegen zu können. Zehn ungeschlagene Spiele in Serie ist aller Ehren wert. Wir sind glücklich, dass wir Landsberg in der Tabelle überholen konnten.“

STENOGRAMM, 35. Spieltag, 30.04.2022, 14 Uhr

TSV 1882 Landsberg – TSV 1860 München II 1:3 (1:2)

1860: Hundertmark (Tor) – Sponer, Glück, Judge, Heigl – Lehmann – Fofanah (73., Kuhn), Wicht (71., Leibelt), Tutic (89., Bönauer), Zehetbauer (84., Bell) – Neziri (70., Konjuhi).

Tore: 0:1 Tutic (23.), 1:1 Wollens (39.), 1:2 Tutic (45.+1), 1:3 Tutic (54.).
Gelbe Karten: Nikolic, Hutterer – Judge, Sponer, Zehetbauer, Lehmann.
Zuschauer: 420 im 3C-Sportpark.
Schiedsrichter: Matthias Kraus (Riesen); Assistenten: Michael Bäumel (Breitenbrunn), Maximilian Großmann (Weigendorf).


Es ist ein Duell der Tabellennachbarn, wenn die Löwen-U21 als Siebter am Samstag, 30. April 2022, zum Sechsten, TSV 1882 Landsberg, reist. Anpfiff im 3C-Sportpark ( Emmy-Noether-Str. 1, 86899 Landsberg am Lech) ist um 14 Uhr.

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Seit neun Spielen sind die kleinen Löwen ungeschlagen. Mit dem TSV Landsberg treffen sie auf einen Gegner, der bis vor kurzem noch mit Platz zwei und den Relegationsspielen zur Regionalliga Bayern geliebäugelt hatte. Doch eine überraschende 0:3-Niederlage am letzten Spieltag beim SV Pullach zerstörte diesen Traum, zumal der SV Donaustauf sein Nachholspiel unter der Woche mit 3:1 beim FC Ismaning gewonnen konnte und nun sieben Punkte mehr auf dem Konto bei drei ausstehenden Spielen hat als das Team von der Romantischen Straße.

Wie groß die Ambitionen der Landsberger im Hinblick auf die Regionalliga sind, zeigt der Versuch, Sascha Mölders an den Lech zu lotsen. Dieses Unterfangen scheint kurz vor dem Abschluss zu stehen. „Noch ist nichts unterschrieben“, sagte dazu seine Frau Ivonne gegenüber dem Landsberger Tageblatt in der Freitagausgabe, aber es schaue gut aus.

Doch auch das derzeitige Team ist ohne Mölders „individuell eine der bestbesetzten Bayernliga-Mannschaften“, weiß 1860-Coach Frank Schmöller. „Das ist ein dickes Brett, das wir da bohren müssen. Wir wissen, dass wir eine besondere Leistung brauchen, um was mitzunehmen.“ Dabei setzt der 55-Jährige auf den „Rückenwind von neun erfolgreichen Spielen“.

Dem personellen Engpass – Fabian Rother fällt zusätzlich aus – wirkt Schmöller durch Verstärkungen aus der U19 entgegen, die an diesem Wochenende spielfrei ist. „Wir werden zwei, drei A-Jugendliche mitnehmen, die sich zeigen wollen.“ Darunter ist der Schweizer U18-Nationalspieler Nathan Wicht, der aufgrund seiner Abitur-Prüfungen nicht regelmäßig mit den Profis trainieren kann. Das Durchschnittsalter des Kaders für Landsberg liegt dadurch bei 19,2 Jahren.

Mit einem Sieg könnten die kleinen Löwen sogar die Landsberger in der Tabelle überflügeln. „Wir bewegen uns auf Augenhöhe“, so Schmöller selbstbewusst. „Wir wissen, was zu tun ist, geben den Jungs einen guten Matchplan mit.“ Um aber erfolgreich zu sein, müsse das Team an seine Leistungsgrenze gehen – „vielleicht sogar darüber weg!“ Der Löwen-Trainer jedenfalls freut sich auf die Aufgabe in einem schönen Stadion und gegen einen Gegner, „der Fußball spielen will“.

Schmöller trifft bei diesem Duell auf seinen ehemaligen Spieler Mike Hutterer, der Spielertrainer bei den Oberbayern ist. „Das zeigt mir, dass ich immer älter werde“, scherzt der Löwen-Coach. Mit Alexander Benede und Kazuki Date stehen in Reihen des TSV Landsberg auch zwei Akteure, die im Löwen-Nachwuchs ausgebildet wurden. „Von den Namen her ist es eine sehr erfahrene Mannschaft. Aber wir haben genug Qualität, die wir in die Waagschale werfen können“, geht Ex-Profi Schmöller optimistisch in die Partie.